Ein Ausflug nach Thüringen im Februar 2017

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Was tun, wenn zu Hause Stress in Sicht ist wegen der Auswechselung der Küche, der Nutzung des Wintergartens als Lager für Küchenutensilien sowie der Vorbereitung des Wohnzimmers für Malerarbeiten und alle diese Lasten und  Mühen Natascha mit  Freundin Lena tapfer allein tragen möchten??

Da trifft es sich doch gut, dass Schwager Gottfried seinen 81. Geburtstag mit Gr0ßfamilie Eichner und Freunden feiert. Da geht es wie immer lustig zu und man trifft viele alte Bekannte. Unsere Jüngsten – Marla und Joko spielen da auch mit ihren chinesischen Kita-Freunden so manchen lustige Streich!

Immer in Erinnerung ist dabei unsere Uschi, und so führt auch nach der Feier unser Weg zu Ihrem, unserer Mutter und Großeltern Grab in Arnstadt.

Uschis Saat ist komplett aufgegangen: Die Familie Eichner hält zusammen wie Pech und Schwefel. Viele gemeinsam gestaltete Erlebnisse zeugen davon – auch am Wochenende ist übrigens in der Eichnerfamilie oft was los.  Dieses Mal wurde die Joachim-Eichner-Familie in den Skiurlaub verabschiedet – im Waldrestaurant mit eigener Brauerei. Echt süffig, das Bier! Na und der Gunter ist lebenslustig und stets zu tiefgreifenden Diskussionen bereit. Toll wie er die Ehekrise überwunden hat!

Kurzfristig kam sogar ein Mini-Klassentreffen mit dem Schulkameraden statt, die bis heute in Eisenach wohnen. Prima, wie wir nach über 60 Jahren gemeinsamer Schulzeit noch zusammenfinden. Da wird es Zeit, wieder ein großes Klassentreffen zu organisieren – für den 7. Oktober, den “Tag der Republik”.

Bernd Pflock (links im Bild) zeigte mir anschließend noch sein Haus auf der Höhe mit phantastischem Panorama über ganz Eisenach und seine Berge.

Leider war es schon etwas zu dunkel, um alles klar zu sehen! Na da muss ich das Panorama eben nochmals im Sommer aufnehmen! Es ist einfach zu schön.

Wenn man in Thüringen ist, gibt es natürlich auch ein Wiedersehen mit Familie Dietze, den engsten Freunden meiner Eltern. Erstaunlich, wie die Beiden sich mit 93 und 88 Jahren halten, stets adrett und diskussionsfreudig. Es ist jedes Mal eine Freude mit ihnen zu plaudern.

Aber auch die anderen Orte Thüringens haben viel zu bieten – bei Arnstadt sind die Wachsenburg und die Alteburg voll restauriert und bieten super Gastronomie.

Die Ausblicke von beiden Burgen sind phantastisch!

Eine nette Unterhaltung bot das neu inszenierte Musical nach Aschenputtelmotiven mit modernen Ohrwurmsongs (Feeling, Woman in Love…) im  Schlossgarten-Theater von Arnstadt . In diesem kleinen aber sehr netten Theater  hatte Ende der 30iger Jahre  auch meine Mutter tolle Erfolge als Laienschauspielerin gefeiert!

Eine ganz besondere Überraschung war aber unser Ausflug nach Gotha.

Vom gemütlichen Schlosscafe hat man eine schönen Ausblick auf die sanierte Altstadt.         Hier wurden auch das Schloss Friedenstein und die Herzoglichen Museen hervorragend neu gestaltet!

In der Heimat wurden so alte Kunstschätze wieder belebt, die wir zu DDR-Zeiten gar nicht kannten und die teilweise auch bis 1957 als Beutekunst in der Sowjetunion lagerten! Unwahrscheinlich, was sich die kleinen Herzogtümer da so geleistet haben. Unterhalb von Schloss Friedensteins wurde zwischen 1864 und 1879 das Herzogliche Museum im Stil des Historismus errichtet. Außen wie innen hat sich die hervorragende Architektur weitgehend bis ins Detail erhalten. In den vergangenen Jahren saniert, konnte das Haus 2013 neu eröffnet werden. In ihm sind jetzt die einzigartigen Gothaer Kunstsammlungen ausgestellt.

Die Sammlungen gingen hervor aus der Sammelleidenschaft der Gothaer Herzöge und vereinen heute ägyptische Mumien, antike Vasen, Skulpturen und Goldschmuck, Korkmodelle antiker römischer Bauten aus dem 18. Jahrhundert sowie Kunstschätze aus China und Japan. Zu den Höhepunkten zählen sicher die niederländischen und deutschen Gemälde mit Werken von Peter Paul Rubens, Jan van Goyen, Lucas Cranach dem Älteren und Caspar David Friedrich. Einzigartig aber ist das weltberühmte „Gothaer Liebespaar“, ein ebenso mysteriöses wie künstlerisch herausragendes Gemälde der Vor-Dürer-Zeit. Bemerkenswert sind auch die keramischen Sammlungen in Gotha, die italienische Majolika des 16. Jahrhunderts, Böttgersteinzeug und Meißener Porzellan des 18. Jahrhunderts umfassen.

Na und im Schloss Friedenstein gibt es eine Vielzahl von Prunkräumen. Das Schlossmuseum umfasst die ehemaligen herzoglichen Wohn- und Repräsentationsräume und besitzt eine der bedeutendsten Sammlungen von Skulpturen des Klassizismus, oder eine der frühsten ägyptischen Sammlungen Europas. In der seit Dezember 2009 eröffneten Kunstkammer zeigt sich die Vielfalt der Gothaer Sammlung: von sagenhaft verzierten Nautiluspokalen bis hin zu einem originalen Hut von Napoleon gibt es allerhand Kuriositäten aus aller Welt zu sehen.

Im Westturm von Schloss Friedenstein befindet sich das Ekhof-Theater und in der 3. Etage die Ausstellung „Tiere im Turm“ Naturkundemuseums, welches noch um drei weitere Ausstellungsbereiche erweitert wird. Das Historische Museum ist ebenfalls im Westturm und  zeigt umfangreiche Sammlungen zur Geschichte und Kultur der Thüringer Lande.

Die Reichhaltigkeit der Museen war für mich eine große Überraschung, und es zeigt mal wieder, dass man nicht nur in die Ferne schweifen soll, denn das Gute liegt ganz nah!

Bald war auch die Küche eingebaut und es gab noch ein kleines Abschiedsessen beim Thai von Neudietendorf. Wieder etwas Neues, das Gottfried durch meinen Besuch kennenlernte!

Zwei Stunden später konnte ich die neue Küche zu Hause bewundern. Da ist so Manches komfortabler als zuvor,  und es passt gut in die Architektur des Gesamtensembles Küche- Wohnraum – Wintergarten.

Das Wichtigste aber: Oma Natascha ist glücklich!

 

 

 


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