Reims, Paris und die Schlösser an der Loire 2014

Die Reisen, Europa, Frankreich
Download PDF

Von 2000 bis 2014 konnte ich ja alle zwei Jahre Ende August nach Paris zur „Weltstromerkonferenz“ Cigre mit jeweils über 3 000 teilnehmenden Energietechnikern aus aller Welt und 15 parallelen Fachtagungen reisen. Darüber hinaus war ich deutsches Mitglied im Studienkomitee SC C6 „Netzintegration regenerativer Erzeuger” und erhielt den Technik-Award sowie die Ehrenmitgliedschaft.

Unsere letzte Reise fand dann 2014 statt.

Es begann mit Reims.

Reims stand über Jahrhunderte im Zentrum europäischer Geschichte. Nach der Eroberung durch die Römer im Gallischen Krieg wurde die Stadt in Civitas Remorum umbenannt und war Hauptstadt der römischen Provinz Belgica, benannt nach den Remi, dem hier ansässigen romtreuen Unterstamm der Belger. Die Privilegien, die die Stadt für ihre Treue erhielt, trugen mit zu ihrem Wohlstand bei. Die Gegend wurde in spätrömischer Zeit christianisiert und die Stadt zum Bischofssitz erklärt. Um 401 wurde von Bischof Nicasus eine Kirche erbaut; der spätere Heilige kam beim Sturm der Vandalen auf die Stadt im Jahr 406 ums Leben. 451 eroberten die Hunnen die Stadt, zogen aber nach der verlorenen Schlacht auf den Kataulanischen Feldern (nicht weit von Reims) wieder ab. In der Kathedrale der Stadt wurde zwischen 497 und 499 Chlodwig I. durch Bischof Remigius getauft, was entscheidend für den Aufbau des Frankenreiches und der Christianisierung des gesamten Abendlandes wurde. Die Bedeutung der Stadt, die bald auch Sitz eines Erzbischofs wurde, zeigt sich auch darin, dass sie bei den merowingischen Reichsteilungen Residenz eines Teilreichs war. 816 fand die erste Krönung in Reims statt, als der Franke  Ludwig von seinem Vater Karl  dem Großen schon zu dessen Lebzeiten zum Mitkaiser ernannt.

Der Name Reims assoziert zunächst mit zwei Highlights. Kathedrale und Champagner!

So zogen wir durch die Prachtstraße Cours Langlet auf die Kathedrale zu und kosteten zuerst auf dem Vorplatz ein Glas „Schampus“. Die Kathedrale beeindruckt innen und außen. Im Hauptschiff befand sich eine Ausstellung, die zeigte, wie diese Kathedrale schon im 1. Weltkrieg zerstört wurde und von den Deutschen als Pferdestall genutzt wurde. Sie steht nun wieder in voller Pracht und zählt seit 1991 neben dem Palais du Tau und der Basilika Saint-Remi zum UNESCO-Weltkulturerbe.

So kamen wir an allen schönen Plätzen und Bauwerken vorbei.

Am nächsten Tag zogen wir dann in Paris ein, im Hotel mit dem als Park gestalteten Innenhof. Auf der Konferenz war wieder mein Team das aktivste mit 12 Beiträgen.

So kamen wir an allen schönen Plätzen und Bauwerken vorbei.

Am nächsten Tag zogen wir dann in Paris ein, im üblichen Hotel mit dem romantischen als Park gestalteten Innenhof. Auf der Konferenz war wieder mein Team das aktivste mit 12 Beiträgen.

Aber jeden Tag gab es auch tolle Veranstaltungen!

Sogar meine frühere Konkurrenzfirma ABB lud uns auf eine Abendfahrt auf der Seine ein. Leider mitten im Regen, aber trotzdem ein tolles Erlebnis

Am nächsten Tag schon gab es den großen Empfang im Louvre.

Wir konnten uns völlig frei durch die Säle dieses großartigen Museums bewegen, mit dem Champagnerglas in der Hand sowie Fotos vor den berühmtesten Gemälden und Skulpturen.

Ein Höhepunkt war natürlich auch wieder der Siemens-Empfang. Da waren wir ja schon in der historischen Oper, im Petit-Palasi, im Park des Rodin-Museums….

Dieses Jahr wurden wir in die alte Börse geladen und es gab wieder ein tolle Kulturprogramm, mit einem „Tablet-Zauberer“, Akrobatik, klassischer Musik, und vielen Treffen mit guten Freunden. Natürlich sorgte ich immer dafür, dass meine besonderen Freunde aus Russland, Australien usw. eine Einladung bekamen.

Ganz nebenbei auch noch verschiedene Ausflüge in die Stadt und Besuche von berühmten Museen, Pausen in der Semens Lounge ganz oben mit spektagulären Ausblicken auf Paris in alle Richtungen, abends dann stets ein Gläschen Rotwein im Hotelgarten. Ja so kann man Paris genießen.

Aber wir wollten ja noch mehr! Wir kannten noch nicht Fontainbleau sowie die sagenhaften Schlösser der Loire, die wir im August/ September 2014 nach der CIGRE-Konferenz zum Teil besuchen konnten. Begonnen haben wir die Reise mit der Besichtigung des Königsschlosses Fontainbleau, das als Königssitz im 16. Jahrhundert erbaut wurde. Dann haben wir jeweils zwei Nächte in den Städten Sully, Orleans und Blois verbracht, um möglichst viel von den Prachtbauten an der Loire zu besichtigen.

Etwa 55 Kilometer südlich von Paris liegt das Renaissance-Schloss Fontainebleau, das seit 1981 zum UNESCO Weltkulturerbe gehört. 800 Jahre lang war es das Zuhause der Französischen Könige und auch des Kaisers Napoleon Bonaparte.

Bereits im 13. Jahrhundert wurde am Rande des Waldes zu Fontainebleau eine Burganlage errichtet, die unter Franz I. und Heinrich II. Anfang des 16. Jahrhunderts zu einem Jagdschloss umgebaut wurde.

1528 wurde der heutige Hauptteil des Schlosses errichtet. Das Schloss bietet über 1500 Räume und mehr als 130 Hektar Park- und Gartenfläche. Es ist der geschichtsträchtige Ort, an dem Napoleon 1814 abdankte, bevor er nach Elba ging. Fontainebleau bietet eine Reise durch die Epochen und verbindet verschiedene Stile. Jeder König, der hier wohnte, ließ das Schloss erweitern und umbauen, sodass man heute noch die Einflüsse der verschiedenen Könige und Epochen gut erkennen kann.

Zu den Schlössern der Loire zählen über 400 Schlossanlagen, die entlang der Loire und ihrer Nebenflüsse stehen. Das Tal der Loire ab Briare bis zur Mündung des Flusses in den Atlantik stellt zusammen mit den Nebentälern eines der beliebtesten Reiseziele in Frankreich dar. Hier entstand vom Mittelalter an eine einmalige Ansammlung von Burgen und Schlössern aus allen Epochen der europäischen Kunstgeschichte.

Natürlich konnten wir nur einen kleinen Teil davon besuchen. An 19 Standorten haben wir in nur einer Woche eine Unmenge an Eindrücken erlebt.

Während des Hundertjährigen Krieges, der von 1337 bis 1453 dauerte, bildete die Loire zeitweise die Grenze zwischen den von England besetzten Gebieten im Norden und dem französischen Kernland. Während dieser Zeit wurde hier ein massiver Ausbau der Burgen und Festungen betrieben, die als Bollwerke gegen die Engländer dem Schutz der Anwohner dienen sollten. Nach dem Ende des Krieges verloren die zumeist gotischen Burganlagen ihre strategische Bedeutung, so dass einige verfielen und aufgegeben wurden. Auf den Fundamenten anderer wurden hier allerdings seit dem Beginn der Renaissance im 16. Jahrhundert die heutigen Schlösser errichtet. Wegen der Schönheit des Tales ließ sich der Adel bevorzugt an der Loire nieder, die Feudalherren hielten hier Hof und herrschten von hier über ihre Länder. Im 15. und 16. Jahrhundert, dem Zeitalter der Loire-Könige, trug sich hier ein Großteil der französischen Politik zu, so dass Paris zeitweise fast provinziellen Charakter annahm.

Mit dem Thronantritt des Bourbonen Heinrich IV. verlagerte sich der Mittelpunkt des politischen und kulturellen Lebens in Frankreich endgültig zurück in den Pariser Raum. Doch wurden viele der Schlossanlagen nicht gänzlich verlassen, sondern weiterhin bewohnt und manchmal auch erweitert; so dass man heute alle Baustile von der Renaissance über das Barock und den Klassizismus bis zum Historismus antreffen kann.

Die Schlösser und Burgen liegen zum Teil nur wenige Kilometer voneinander entfernt, das Loiretal liegt in einer der schönsten Landschaften Frankreichs.

Na und in Briare existiert ein historischer Kanal (hier ein Brückenabschnitt), der die Seine und die Loire verbindet. Unter Henrich IV.entstand die Idee, die Flüsse Loire und Seine durch einen Schiffskanal zu verbinden. Doch erst 1642 wurde unter seinem Sohn Ludwig XIII. der Canal de Loyre en Seyne  fertiggestellt, der in Briare in die Loire mündete. Der 54 km lange Kanal gilt als Prototyp aller heutigen Kanäle So kann man vom Ärmelkanal quer durch Frankreich zum Atlantik kommen – mit kleineren Booten.

In St. Brisson ist selten Besuch. Für uns wurde extra ein junges Mädchen. Garance, gerufen, die uns viel über das Schloss aus dem 13. Jh. erzählen konnte.

Gien ist eine alte Porzellanstadt und war ein wenig wie Meißen.

In der Zeit des Hundertjährigen Krieges wechselte die Stadt mehrfach den Besitz. 1429 traf die Heilige Johanna in Gien auf den Thronfolger Karl und überzeugte ihn nach Reims zu ziehen.

Im 19. Jahrhundert siedelten sich auch mehrere Manufakturen und Fabriken an, darunter eine Brauerei, mehrere Färbereien sowie eine Keramikfabrik. 1821 wurde die weltbekannte Porzellanmanufaktur Faiancerie de Gien gegründet.

Sully ist ein hübscher, verschlafener Ort mit eine Märchenschloss, wo sogar mal der König wohnte. Hier fanden wir ein nettes Hotel gleich neben dem Wasserschloss.

Sully-sur-Loire war wirklich einen Besuch wert, allein für sein Schloss, eingetragen in die Liste des Weltkulturerbes der UNESCO. Der Ursprung des Schlosses ist sehr alt, denn bereits in der gallo-römischen Zeit schützte ein Fort die Handelswege über die Loire.

Eine steinerne Bogenbrücke an der Westseite des Basse-Cour führt zum viereckigen Portalturm des Schlosses aus dem 15. Jahrhundert. Seine drei Geschosse erheben sich auf einem viereckigen Grundriss und werden von einem abgeknickten Dach abgeschlossen. Zur Innenhofseite besitzt der Bau einen schmalen, fünfeckigen Treppenturm mit fünf Geschossen. Über dem Rundbogenportal ist auf der Seite zum Basse-Cour das Wappen der Familie de Béthune zu sehen.

In der Benediktinerabteikirche St. Benoit (seit 640) hörten wir die Mönche singen. St. Benoit ist eines der berühmtesten romanischen Bauwerke Frankreichs.

Unter dem Namen Fleury auch Abtei von Fleury, Lat.: S. Benedictus ad Ligerim, wurde die zwischen 630 und 650 von Orleans kommenden Mönchen gegründete Benediktinerabtei Saint-Benoît-sur-Loire oder Saint-Benoît-de-Fleury bekannt. Das Kloster war das erste, das in Frankreich nach den Benediktinerregeln lebte und  besonders im Mittelalter berühmt durch seine Klosterschule, die der Heilige Odo gegründet hatte. Odo war von 930 bis 942 Abt im Kloster Fleur.

Nicht weit entfernt fanden wir in Germiny des Pres eine alte romanische Kirche von 806. Es ist die älteste erhaltene Kirche in Frankreich. Von besonderem Interesse ist das Mosaik in der Ostabside. Es stellt zwei Engel dar und in der Mitte die Bundeslade. Das nördlich der Alpen einzigartige Mosaik byzantinischen Stils wurde in der Französischen Revolution überstrichen und erst später wiederentdeckt.

Zusätzlich gab es zwei Überraschungen: Die Dame in der Touristeninformation sprach Deutsch, und der gute Wein in der Dorfkneipe kostete 2,40 € / 0,5 l. Außerhalb von Paris überrascht Frankreich immer wieder.

Chateauneuf sur Loire ist nicht nur ein Schloss in einem gut gepflegten Park. Es ist auch ein kleines Städtchen mit einer beeindruckenden Kathedrale, einem Hafen und einer über tausend Jahre alten Brücke über die Loire. Im Schloß befindet sich heute das Rathaus, ein Marinemuseum ist in den frührene Stallungen untergebracht.

Ein netter Flohmarkt am Ufer gab Gelegenheit zum Shoppen.

Orleans war unsere nächste Station, und es war Hochzeitstag. Wenn man von Orléans spricht, denkt man gleichzeitig auch an Jeanne d’Arc. Die bekannte Stadt der Kunst und Geschichte hätte ohne die berühmte Jungfrau von Orléans, von der sie am 8. Mai 1429 befreit wurde, nicht den Ruf, den sie heute hat.

Ihr zu Ehren wurde das (Jeanne-d’Arc-Haus) eingerichtet. Das Haus der Jeanne d’Arc ist ein gepflegtes Museum mit Multimediafilmen. Selbstverständlich trägt auch eine Straße ihren Namen, und was für eine Straße! Sie führt direkt zur Heiligen- Kreuz-Kthedrale, einem Meisterwerk der gotischen Baukunst, das für sich allein bereits das ganze reiche Kulturerbe dieser historischen Stadt offenbart Es gibt als sehr viel zu sehen. Die Kathedrale ist wunderschön, aber auch das alte Rathaus gleich gegenüber, das man frei besichtigen kann.

Am Platz vor dem Jeanne-Denkmal haben wir auf die 42 Jahre Ehe angestoßen.

Am Montag mussten wir erleben, dass in den kleinere Orten alle Geschäfte und  Restaurant geschlossen haben. Auch der mittelalterliche Bischofssitz Meung (12. -18. Jh.) konnte nicht besichtigt werden, wir konnten nur von Außen einen Eindruck gewinnen.

Aber die sehr beachtliche Kathedrale nebenan war offen hat uns entschädigt.

Dafür war in der mittelalterlichen Stadt Beaugency nicht alles geschlossen. Viele Bauten in Beaugency sind als  historisch wertvoll  eingestuft, u.a. mehrere Stadthäuser. Die engen Gassen sind voller Blumen! Hier haben wir endlich auch Espresso bekommen und das inzwischen 14. Jeanne-Denkmal bewundert.

Die Stadt ist heute bekannt für ihr historisches und architektonisches Erbe sowie ihr berühmtes Glockenspiel. Das Château de Beaugency aus dem 15. Jahrhundert, das Rathaus mit seiner Renaissancefassade und den acht wunderbar gestickten Wandteppichen aus dem 17. und 18. Jahrhundert im Ehrensaal , die ehemalige Abtei Notre-Dame mit ihrer romanischen Abteikirche, der Tour de César aus dem 11. Jahrhundert, der Uhrturm, die alte Brücke über der Loire oder die schönen alten Wohnhäuser sind die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Gemeinde.

In La Ferte Saint Aubin stand schon im 11. Jh. eine Festung, die das Überschreiten des Flusses Cosson bewachte. Schon in XI. Jahrhundert war eine Festung, die das Überschreiten des Flusses Cosson bewachtet. Ende  XVI. erbte die Familie Saint-Nectaire den Grund und zuerst das „kleine Schloß“ darauf baute.  Die zwei langen Nebengebäude und das monumentale Tor wurden zwischen 1625 und 1670 errichtet.

Auch im Nachbarort gab es eine viel zu große Kathedrale aus dem 13.Jh. für den kleinen Ort Clery.

Notre-Dame de Cléry ist eine ehemalige Stiftskirche in Cléry-Saint-André.

Sie gilt als eine der bedeutendsten Sakralbauten mit Fenstern im Flamboyant-Stil.

Nun hatten wir aber schon einen knurrenden Magen. Doch auch hier gab es montags keine Chance, etwas zu trinken oder einen Happen zu essen: Also zurück nach Orleans.

Hier war in den Restaurants nach 13:30 die Mittagszeit beendet. Nur in einer Ami-Bude bekamen wir Mexikanisches.

Für den nächsten Morgen war ein Höhepunkt angesagt. Das Schloss Chambord in Frankreich wird oft mit Superlativen überhäuft, als das größte, schönste Loire-Schloss. Aus welcher Richtung auch immer man sich Schloss Chambord nähert, der spontane Eindruck ist der eine Märchenschlosses auf wuchtigem Fundament mit einem Gewirr von Türmchen, Kaminen und Lukarnen. Sein Bauherr, König Franz I., wollte sich mit dem Bau ab 1519 nach Plänen von Leonardo da Vinci einen Platz in der Geschichte sichern.

 

Dies ist ihm wahrhaftig gelungen. So urteilte Kaiser Karl V., als er bei Franz in dessen noch unvollendeten Schloss zu Besuch war, es sei: “ein Inbegriff dessen, was menschliche Kunst hervorzubringen vermag”. In der Tat stellte das Schloss damals alle anderen Bauwerke durch seine üppige und phantasievolle Bauweise in den Schatten.

Und auch wir konnten über seine Schönheit nur staunen.

In der Nähe besuchten wir auch noch Cheverney.

Das Schloss gehört seit mehr als sechs Jahrhunderten derselben Familie, den Hurault, Finanziers und Offiziere im Dienst mehrerer Könige von Frankreich. Das Schloss ist eines der größten im Tal der Loire.

Vom ursprünglichen Schloss, das im 16. Jahrhundert  erbaut wurde, sind nur noch einige wenige Überreste geblieben, deren Spuren vor allem in den Nebengebäuden zu sehen sind,  Mitte des 16. Jahrhunderts ging das Anwesen in den Besitz von Diane de Poitiers über, der Geliebten des Königs Heinrich II., die es später dem Sohn des vorherigen Besitzers und seiner Ehefrau verkaufte. Dessen Sohn Henry  Hurault errichteten das Schloss zwischen 1624 und  1630.

Abends kamen wir dann in unser Hotel in Blois und machten noch eine Spaziergang durch enge Gassen tief hinunter in die romantische Innenstadt. Von hier führt auch eine breite Treppe von der Loire auf die Höhe, wo unser Hotel stand.

Am Morgen machten wir uns auf den Weg nach Amboise. Hier erhebt sich eine mächtige Festung mit dicken Mauern auf Fels gebaut über die reizende Altstadt. Oben auf dem Plateau der riesigen Festung befindet sich inmitten eines Parks das wunderschöne Schloss und eine kleine Kirche mit dem Grab von Leonardo da Vinci, der hier lange Zeit lebte. Man hat vom Plateau eine wunderschöne Sicht auf die Altstadt und in die Ferne.

Auch die Stadt hat sehr viele schöne Ecken.

Die Rückfahrt linksseitig entlang der Loire führte uns vorbei an vielen Weingütern. Bei den Felsen von Rily machten wir Halt und kauften den dort besonders leckeren Rose!

Der mitgebrachte Wein fand sogar den Beifall der Freunde in Pyrbaum.

Bald ging es gestärkt weiter zum nächsten Schloß: Chaumont  Die Burganlage Chaumont-sur-Loire wurde etwa im Jahr 1000 zur Überwachung der Grenzen zwischen den Grafschaften Blois und Anjou gebaut. Das Schloss war 500 Jahre lang im Besitz der Familie d’Amboise, und Charles II. von Amboise beginnt mit seinem Umbau in ein Lustschloss im Stil der Renaissance. Skulpturenelemente verzieren immer mehr die Außenmauern. Dann wechselten häufig die Besitzer.

Nachdem die Prinzessin d’Orléans et Bourbon 1938 die Domaine de Chaumont-sur-Loire an den Staat verkauft hat, ist sie seit 2007 im Besitz der Region Centre-Val de Loire.

Sogar echte deutsche Strandkörbe stehen auf der Höhe über der Loire und bieten eine wunderbare Aussicht auf den unten liegenden Ort. Dem Park schließt sich ein exotischer botanischer Garten an.

Nun hatten wir noch am Nachmittag ein wenig Zeit für das Schloss in Blois – wieder eine unfassbare Pracht. Hier wurde zur Zeit der Hugenottenkriege Geschichte geschrieben. Heinrich III. ließ hier seinen arroganten Nebenbuhler Henri Guise von Burgund meucheln.  Doch die historische Stadt Blois ist nicht nur wegen ihres Schlosses interessant. Um die ganze Geschichte ihrer glanzvollen Vergangenheit zu verstehen, müssen Sie diesen Ort, in dem die Zeit auf mysteriöse Weise stehen geblieben zu sein scheint, aufmerksam erforschen.

Von seinem Felsplateau aus überragt das Schloss Blois die Stadt und die Loire. Die vier stilistisch ganz unterschiedlichen Fassaden stellen allein schon ein wahrhaftes Panorama der französische Architektur und der Geschichte der Loireschlösser dar.

Das Köngisschloss kann sich übrigens rühmen, das einzige Schloss zu sein, in dem mindestens zehn Königinnen und sieben Könige Frankreichs verkehrten, darunter Ludwig XII. und sein Neffe und Nachfolger Franz I., Heinrich III. und Heirich IV….

Wir erfuhren, dass es am Abend im Innenhof auch eine Lichterschau geben wird. So sind wir rechtzeitig wieder zum Schloss gewandert, und haben auf dem Festungsplateau in einem Gourmetrestaurant mit Blick auf die Altstadt unsen Abschied  festlich umrahmt – natürlich mit dem leckeren Rosewein.

Die anschließende Lichtschau war nicht nur spektakulär hinsichtlich der Farbspiele, sie erzählte uns auch in eindrucksvollen Bildern und über Kopfhörer die Geschichte der Burg, die ja über 100 Jahre auch eng verworben mit der Geschichte Frankreichs ist.

Man kann schon sagen, dass wir uns auf dieser Tour entlang der Loire nicht nur wie Gott, sondern sogar wie Könige in Frankreich gefühlt haben! (Ausnahme am Montag wenn man nur bei den Amerikanern was zum Essen bekommt.!)

Wie haben an allen Sationen Bekanntschaft mir den Helden der Geschichte Frankreichs gemacht: Heinrich IV. und Johanna von Orleans.

Heinrich IV., von Navarra war ab 9. Juni 1572 als Heinrich III. König von Navarra und ab 2. August 1589 bis zu seiner Ermordung am 14. Mai 1610 als Heinrich IV. König von Frankreich.

Als König baute Heinrich IV. das von den Bürgerkriegen zerrüttete Land wieder auf und formte die Grundlagen für den französischen Einheitsstaat. Das Edikt von Nates, das den französischen Protestanten freie Religionsausübung zusicherte, war einer der maßgeblichen Erlasse seiner Regierungszeit. Außenpolitisch positionierte er das Land wieder als ernstzunehmende Großmacht und nahm den Kampf Frankreichs gegen das Haus Habsburg wieder auf, um so die Vorherrschaft in Europa zurückzugewinnen.

Jeanne d’Arc, auch Jehanne d’Arc, im deutschsprachigen Raum auch Johanna von Orléans oder Jungfrau von Orléans genannt, ist die französische Nationalheldin. Sie wird in der römisch-katholischen Kirche als Jungfrau und Heilige verehrt.

Der gesamte Norden war von Engländern besetzt, im Westen hatte der mit König Henry V. verbündete mächtige Herzog von Burgund, das eigene Königreich um die Hälfte eingedampft: Für den französischen Thronfolger, den Dauphin Karl, sah es Anfang des 15. Jahrhunderts wirklich nicht gut aus. Die Jungfrau von Orléans wurde vor den Mauern der Stadt Orleans zum Mythos. Der Sieg über die Engländer war derAnfang zur Wiederherstellung der Größe Frankreichs.

Am nächsten Tag nahmen wir über 900 km in einer Tour in Angriff und waren sehr zufrieden mit dem Verkehr und den Raststätten auf den französischen Autobahnen. Da zahlt man auch gern die Maut. In Deutschland erwischten wir wieder einige aber nur kleinere Staus.

Was waren zusätzliche Eindrücke? Eine Zusammenfassung:

 

 

 


Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.