Zum Jahreswechsel 2016/17 bei Familie Buchholz in Sydney
AllgemeinDie Qatar Air hatte mit 22 Stunden (einschließlich Umsteigen) die kürzesten Flugzeiten nach Sydney, und so haben wir es mal mit dieser Airline versucht. Beim Einchecken waren wir erst mal überrascht, denn wir hatten wegen der Weihnachtsgeschenke 8 kg Übergepäck, und die sollten 560 € kosten. Das wären dann aber teure Weihnachtsgeschenke! Aber als Business-Passagiere dürfen wir zwei Kleingepäckstücke je 8 kg mitnehmen, und so haben wir eine Tasche gekauft und aus dem einen Koffer entsprechend umgepackt.
In München waren nur drei Grenzschalter offen, und es standen zweihundert Leute an zwei Schaltern. Aber mit Business Class konnten wir an den dritten „Fast-Track-Schalter“, und da ging es schnell! Das half uns auch ungemein bei den Checks in Doha bei Ankunft und vor Abflug, wo es sonst jeweils 30 Minuten Anstehen gibt!
Wir hatten dann einen sehr angenehmen Flug. Unerwartet war der Komfort bei Qatar Airlines das Beste, was wir bisher erlebt haben. Sogar besser als Singapore oder Emirates, da hier beispielsweise sämtliche Sitzvariationen per Knopfdruck einstellbar waren, ohne manuelles Umklappen und Ausziehen. Hier mal der Vergleich.
Da kann man sich wohlfühlen, zumal wir auch einen großen Bogen um Syrien machten!
Natürlich war die Versorgung vom Feinsten, und das aus ganz Asien stammende Team (Indien, Indonesien, Philippinen, Südkorea, China…) war sehr bemüht.
Beim Umsteigen in Doha bemerkte ein Servicemann meine Gehbeschwerden mit Stock. Sofort rief man ein Elektroauto für unseren Transport. Tolle Aufmerksamkeit. So konnten wir die langen Strecken vom Ankunftsgate zur Lounge und von dort zum Abfluggate bequem bewältigen. Apropo Lounge – das ist im Flughafen Doha ein Riesengelände mit mehreren Sälen und komfortablen Sitz- und Liegemöglichkeiten!
Im Nachtflieger gab es dann sogar weiße Bettwäsche und einen Schlafanzug für‘s Schlafen im vollkommen horizontal ausgefahrenen Bett. Und wem der Schlafanzug nicht passte, der konnte die ganze Nacht an der Bar verbringen, bis zum Landeanflug über Sydney. Hier ging es überraschend schnell durch den Zoll – es gab weder die früher übliche Durchleuchtung aller Gepäckstücke noch kam der „Lebensmittel-Riechhund“. Ruckizucki waren wir durch und sahen draußen Christian sowie unsere Lieblinge Alishia und Sienna auf uns mit Blumenstrauß warten.
Bis zum neuen Haus war es dann gar nicht weit. Es steht in schöner, hügeliger Wohngegend wie in einem Park. Bis zur S-Bahn sind es 200 m, und in 17 Minuten kommt man ins Zentrum. Wir hatten ja im Vorfeld viel vom Haus gesehen und auch wie Christian den Garten gestaltete – für uns zum Wohlfühlen! Alles war rechtzeitig fertig!
Endlich konnten wir nun selbst den „Palazzo Buchholz jun.“ in Augenschein nehmen!
Nur 50 m vom Haus befindet sich ein großer Park mit Spielplatz, Ententeich sowie exotischen Gewächsen (z.B. Bananen). Oma erklärt, dass in der Tierwelt der männliche Part immer schöner aussieht. Bei den Menschen sei es umgekehrt. Na wer’s glaubt?
Im Garten können sich die Kinde; Hunde und Katze ordentlich austoben – von früh bis spät – und der Papa Christian ist stolz auf seine Gartenprodukte – exotische Pflanzen, Tomaten, Blumen, Gewürze (eins schmeckt sogar wie Pilze, ein anderes wie Vanille).
Sienna ist stets dabei, im Garten ihre Bodenturnküren zu absolvieren: Handstand, Flickflack, Rad, Spagat…
Mann, ist das Mädchen sportlich und gelenkig – echt olympiaverdächtig!
Somit steht alles bestens bei Familie Buchholz jun. in Australien.
Kaum waren wir da, gab es auch schon die Begrüßungsparty mit Freunden und deren Kindern! Christian hat einen Gourmetbraten gegrillt, und die Gäste brachten Salate, Käse und Anderes mit. Ist in Australien so üblich!
Der Sommerurlaub zur Weihnachtszeit kann also mit voller Wucht losgehen.
Und so geht es zunächst in die City.
Am Darling Harbour ist wie immer viel los. Die Gaststätten haben stets „Happy Hour“ und die Mittags- und Abendrundfahrten warten auf zahlende Gäste.
Künstliche Weihnachtsbäume stehen überall und manchmal sind sie aus Metall. In der Pitt Street ist es stets belebt und die Straßenmusikanten sind recht außergewöhnlich. Da steht mitten auf der Straße ein Piano, und man kann ein Klassikklavierkonzert hören!
Zum Abschluss der Citytour nehmen wir im Hydepark in einem Cafe mit Blick auf Weihnachtsbaum und Kathedrale Platz. Ein kleines Glas Wein 0,1l – 10 AUD, ein Eiskaffee – 7 AUD. Nur im Eiskaffee ist gar kein Speiseeis: das Glas wird gefüllt mit Eisstücken, und darauf wird kalter Kaffee geschüttet.
Nach den Anstrengungen in der hektischen City hilft ein kühles Bad! Brighton Beach ist ein schöner Strand und nur ca. 8 Minuten von Christians Haus entfernt. Da sind wir gern und wählen diesen Strand als Standardstrand!
Und nun noch schnell die letzten Vorbereitungen für eine Weihnacht ohne Verzicht auf gewohnte deutsche Köstlichkeiten!
Kipferl haben wir sogar zweimal backen müssen, denn die erste Runde war gleich alle! Alishia hat dann noch Lebkuchenmänner und Sienna einen Obstkuchen gebacken!
Fröhliche Weihnacht, wir sind am anderen Ende der Welt bereit für Dich!
Aber dann gab es noch eine wunderschöne Vor-Heiligabend-Überraschung. Die Nachbarn luden zum Weihnachtssingen im toll illuminierten Garten ein.
Da kamen lauter nette fröhliche Leute, und sogar der muslimische Nachbar Ali war mit seinen Söhnen dabei.
Der Veranstalter hatte zwei Freunde mitgebracht. Alle drei verdienen sich ihr Rentnerzubrot durch Singen in der City. Die haben uns wirklich einen tollen Liederabend beschert, und manche Lieder wie „Holy Night“ haben wir einfach deutsch mitgesungen.
Der Onkel im bunten Hemd und den roten Shorts (oben Mitte) hat den Kindern auch noch nett die Weihnachtsgeschichte erzählt, während drei Nachbarinnen von Stuhl zu Stuhl wanderten, um allen Teilnehmern jeweils ihre eigenen Leckereien anzubieten!
Mit dem Ali habe ich dann noch diskutiert, dass in Europa die Thüringer Bratwürste die besten sind. Da meldete sich eine Nachbarin und bestätigte das sehr eindrucksvoll.
Sie wurde nämlich in Deutschland geboren!
Schade dass der Ali niemals Thüringer Bratwürste probieren kann, er isst nur Halal. Seine Bratwürste waren aber auch recht gut, besser als die in Australien beim Butcher erhältlichen! Mann, war das ein super Abend! Ich glaube, derartige Erlebnisse kann man wohl nur in Australien haben!
Zum Heiligabend sind Mum und Opa mit den Kindern zum Krippenspiel in die Kirche gefahren, während Oma und Daddy das Fest vorbereiteten! Unsere Enkelinnen hatten die ehrenvolle Aufgabe, die Kerzen über die Krippe zu halten!
Zu Hause warten der Weihnachtsbaum mit den Geschenken, Daddy mit Cocktails und Oma mit einem Tanz um den Weihnachtsbaum!
Es wird ein Heiligabend wie zu Hause, obwohl es in Australien traditionell die Geschenke erst am 25.12. morgens gibt!
Na und unser Dinner konnte deutscher gar nicht sein: Bratwürste, Kartoffelsalat.
Als Kino sahen wir uns nach Bescherung und Dinner die eigenen Videos von Weihnachten in der Familie ab 1972 bis heute an.
Da haben die Mädels aber gestaunt, wie sie den Daddy als Kleinkind unterm Weihnachtsbaum sitzen sahen, und auch die Tanten Michaela sowie Larissa waren ja mal kleine Kinder! Krönender Abschluss des Heiligen Abends war dann das Skypen mit den Berlinern!
So hatten wir gleich 5 Enkel in Sydney auf einmal zusammen! Schön!
Aber das große australische Familienfest kam dann mit unseren Schwiegergeschwistern Carol und John, der Uroma Felicia, sowie Lisas Bruderfamilie am Morgen des ersten Weihnachtsfeiertages. Nun gab es für uns das zweite Mal Geschenke unterm Baum!
Glückliche Alishia und Sienna mit australischer Mum und deutschem Dad! So werden sie zweimal beschenkt!
Nach australischer Bescherung gab es Unterhaltung und Drinks im Garten während Christian das Festessen vorbereitetet – mit einem super Braten auf Grill!
Da brauchten wir schon einen stark verlängerten Tisch für gemeinsamen Festschmaus!
Ein schönes Fest war es!
Und schon kommt die nächste Feier mit Silvester !
Ganz nah an Christians Haus befindet sich der Turella-Dschungel – da sind wir über Stock und Stein, hoch und runter 5 km lang bis ans Ende an der nächsten Zugstation gewandert!
Unterwegs ging es an Felsengrotten, hohen Granitfelsen und wilden Flüssen vorbei. An manchen Bäumen hingen jede Menge fliegende Füchse wie reife Birnen, nur viel größer. Manchmal musste man auf Felsgestein steil herunter laufen –was mir nur mit zwei Stöcken möglich war, und dann ging es wieder steil nach oben!
Am Ende der Strecke wartete der RSL-Club mit einem zünftigen australischen Mittagessen auf uns. Solche Clubs gibt es überall. Sie haben Restaurants, Cafes, Glücksspiel, Billard u.a. Den Zugang hat jeder, er muss sich nur als Tagesclubmitglied eintragen.
Nun gab es zwei Wochen Pause, denn wir starteten am 5. Januar unsere Südseekreuzfahrt und sahen die netten Enkelinnen erst danach wieder.
Die letzten Tage in Sdney waren sehr durchmischt. Mal war es regnerisch und stürmisch und die Temperaturen lagen bei 22 Grad, dann kam wieder Sonne und die Hitzewelle erreicht 40 Grad. Also gab es Wanderungen bei schlechtem Wetter und den Brighton Beach, wenn die Sonne zum Baden lockte.
Die Wanderung zum Wolli-Creek-Park dauert 30 Minuten und mit den Rollern der Mädels ist das ganz easy.
Dahin lädt der Opa die jungen Damen zum Eisessen ein. Unterwegs kann man Blumen pflücken oder Mango ernten. Steht alles einfach am Weg.
Der Park beginnt an einer alten Kirche und er ist wunderschön, hat sogar einen Tempel sowie einen Spielplatz.
Aber ein Cafe, wo man einen Eisbecher bekommen kann gibt es nicht. Haben die Australier wohl noch nicht erfunden. Um das Eis-Versprechen einzuhalten, gilt es im Supermarkt gepacktes Eis zu holen. Und hier staunt der Opa über die Preise. Ein Kilo Äpfel 5,40 $, ein Bund Dill 3 $, ein Kilo Erbsen 13 $, ein Bund Lauchzwiebel 4,50 $ und Spirituosen fangen bei 40 $ an. – Jägermeister beispielsweise 65 $.
Aber das Eis hat geschmeckt und über den Fluss konnte man gut die Flieger beim Landeanflug beobachten.
Beim Regen spielten wir gern auch mal UNO und da haben wir was Neues eingeführt.
Der Gewinner wurde mit der australischen Nationalhymne geehrt. Die hatte ich nämlich auf dem I-Phone gespeichert. Große Freude bei den Mädels!
Natürlich war auch wieder bei Sonnenschein der Brighton Beach angesagt. Zum Strand kommen wir in 6-8 Minuten. Da Lisa und Christian arbeiten mussten, probierten wir das neue Taxisystem UBER aus. Wahnsinn, bei der Abholung von der Wohnung war der Wagen in 5 Minuten da, und vom Strand holte uns die Fahrerin Bettina schon nach 2 Minuten ab. Die nette Dame erfuhr erst von uns, dass ihr Name deutschen Ursprung hat.
Vom Brighton Beach hat man auch einen tollen Blick auf Downtown mit dem Central Point, und man kann im Strandcafe oder in einem der Restaurants gegenüber gut und preiswert essen, zum Beispiel auch beim Thai.
Ein Höhepunkt sollte das Open-Air-Opernkonzert auf einer großen Wiese nahe dem Botanischen Garten werden. Da darf man auch Picknick machen
Wir hatten uns auch gut eingedeckt und trafen die befreundete Familie von Debby und John.
Da kamen tatsächlich 25 Tausend Menschen zusammen. Hervorragende Sängerinnen und Sänger sowie das Sydney Opernorchester gaben wirklich ihr Bestes. Aber für uns war es doch ein Schock, denn die meisten Besucher hörten gar nicht zu, aßen, tranken, unterhielten sich laut, spielten auf ihren Tablets und rannten herum. Man kann das auch „Perlen vor die Säue“ nennen.
Aber das abendliche Sydney gab uns beim Gang zur U-Bahn noch interessante Eindrücke.
Zum Abschluss unseres Aufenthalts gab es noch Besuch bei Nonon, Carol und John. Es war wie immer lustig und lecker! Nette Schwiegergeschwister, die Lenarduzzis!
Am Abflugtag konnte ich Christians zweite Arbeitsstätte besuchen. Die erste Arbeitsstätte ist natürlich der gepflegte Garten mit dem allergrünsten Rasen von ganz Sydney. Ohne Quatsch!! Die zweite Arbeitsstätte ist das Office im 30. Stock des Westpac-Hochhauses mit nettem Team und phantastischen Aussichten auf Downtown, Darling Harbour.
Eine tolle Zeit hatten wir in Australien, und wir sind ganz stolz und glücklich, dass die Familie Buchholz-Junior sich so toll eingerichtet hat und dass wir zwei ganz liebe, intelligente, respektvolle und entzückende Enkelinnen am anderen Ende der Welt haben. Vor dem Abschied haben wir die Mädels gelobt für ihr Hilfsbereitschaft und das stets so hilfsbereite Verhalten. Da erfuhren wir, dass sie sich einen Verhaltenskodex erstellt haben.
Daran haben sie sich tatsächlich die ganze Zeit gehalten, und wir hatten schöne gemeinsame Erlebnisse beim Baden, Spielen, Wandern, Feiern und Shoppen!
Nun hieß es Tschüß, Australia und bei der Passkontrolle erlebten wir eine Überraschung!Die Passkontrolle ist nämlich bei der Ausreise voll digitalisiert. Man schiebt den Pass auf den Scanner, nach dem Vergleich mit den Daten im System öffnet sich ein Schranke. Man wird automatisch fotografiert und das Foto wird mit dem im Pass verglichen. Dann öffnet sich die zweite Schranke, und man ist im Transitbereich.
Wenn man bedenkt, wie chaotisch die Passkontrolle in München abläuft, wo die Fluggäste bis zu 40 Minuten anstehen müssen, ist das doch eine tolle Lösung.
Nächste Treffen also in Deutschland oder Südostasien!
Das klingt nach einem wunderbaren Urlaub!! Ich freue mich sehr für Euch und würde die Australier auch gern mal wieder sehen!