Unsere Herbstreise in den Sommer, auf die “verbotene” Halbinsel Krim
AllgemeinDie Halbinsel Krim mit ihren heute 2,5 Millionen Einwohnern hatte in ihrer Geschichte schon oft den Besitzer gewechselt. Der Nordteil der Halbinsel ist flach bis sanftwellig und bildet eine Steppenlandschaft aus, die über den Nord-Krim-Kanal mit Wasser aus dem Dnepr bewässert wurde. Heute ist dieser Kanal von Milizen ukrainischer Ultra-Nationalisten (deutsche Medien) bzw. Faschisten (russische Medien – aber wie soll man sie sonst bezeichnen, wenn sie stolz SS-Runen und Hakenkreuze am Stahlhelm tragen?) unterbrochen, so dass die Wasserwirtschaft aus eigener Kraft auch mit Entsalzung erfolgen muss. Ein Wunder, wie das in einem halben Jahr geschafft wurde.
Im Süden der Halbinsel liegt das Krimgebirge, das nicht nur ein geographisches Hindernis darstellt, sondern auch eine Wetter- und Klimascheide ist. Während nördlich der Berge eher gemäßigte Klimabedingungen herrschen und vor allem die Winter deutlich kälter sind, herrscht südlich des Krimgebirges mediterranes Klima, in dem Südfrüchte und auch Weinstöcke gut gedeihen.
Die Bezeichnung der Krim leitet sich vom mongolisch-tatarischen kerim „Festung“ ab.
Im Altertum war die Krim zunächst von Taurern bewohnt. Als die Griechen mit den Städtegründungen begannen, stießen sie auf Skythen, die im späten 8. Jahrhundert v. Chr. in das nördliche Schwarzmeergebiet eingewandert waren. Aus den Städten entwickelte sich das Bosporanische Reich. Die Griechen gaben der Halbinsel den Namen Chersónesos Tauriké (Taurische Halbinsel) Im 1. Jahrhundert v. Chr. geriet die Krim wie alle Teile der griechischen Welt unter römischen Einfluss, sie wurde aber nicht als römische Provinz organisiert. Das Bosporanische Reich bestand weiterhin, ebenso wie die nominell unabhängige griechische Polis Chersonesos. Im 3. Jahrhundert n. Chr. erschienen Goten auf der Krim. Krimgoten sind zum Teil bis ins 16. Jahrhundert nachweisbar. Ihnen folgten ab dem 5. Jahrhundert zunächst die europäischen Hunnen, im Frühmittelalter dann nacheinander die Chasaren, Kumanen und Tataren. Nach der Zerstörung des Chasarenreiches durch Swjatoslaw I. gehörte die Krim zwischen dem 10. und dem 12. Jahrhundert zum altrussischen Fürstentum Tmutarakan.
Im 13. Jahrhundert geriet die Krim in den Einflussbereich der mongolischen Goldenen Horde. Im Zuge von Auflösungserscheinungen der Goldenen Horde entstand um 1430 das Krim-Khanat unter der Herrschaft einer Nebenlinie der Mongolenkhane mit der Hauptstadt Bachtschyssaraj, das weite Teile der heutigen Ukraine unter seine Kontrolle brachte. Bereits 1475 fiel es zwar unter osmanische Kontrolle, behielt jedoch ein gewisses Maß an Autonomie. 1502 besiegten die Krimtataren den letzten Khan der Goldenen Horde, was die russische Eroberung Kasans (1552) und Astrachans (1556) förderte. Die Krimtataren unternahmen häufige Raubzüge nach Russland und machten viele Gefangene, die sie als Sklaven in den Orient verkauften. Besonders Kinder litten darunter, wobei die Mädchen Haremsdamen und die Jungs Janitscharen wurden.1571 drangen sie bis nach Moskau vor und setzten es in Brand, wurden aber im folgenden Jahr in der Schlacht bei Molodi vernichtend geschlagen. Das Krimkhanat beteiligte sich an zahlreichen militärischen Konflikten in Ost- und Mitteleuropa. Die von den Steppenreitern ausgehende ständige Gefahr zwang Russland zum langjährigen Unterhalt einer aufwändigen und kostspieligen Grenzkontrolle, um sich insbesondere mit Hilfe der Kosaken – gegen die Tataren zu verteidigen. Zu den ersten russischen Versuchen, auf die Krim vorzudringen, zählten die Krimfeldzüge in der Regierungszeit von Sofia Alexejewna, der Schwester Peter I. Im Russisch-Österreichischen Türkenkrieg verwüstete der deutschstämmige Generalfeldmarschall Burkhard Christoph von Münnich im Dienste der Zarin Anna 1736 erstmals die Krim.
Bis zum Russisch-Türkischen Krieg (1768–1774) war das Khanat der Krim ein Vasallenstaat des Osmanischen Reichs. Mit Hilfe des Russischen Kaiserreichs gelang die Loslösung, die Osmanen mussten im Frieden von Küçük Kaynarca 1774 die „Unabhängigkeit“ der Krim anerkennen. Unter Grigori Potjomkin kam der Staat der Krimtataren endgültig unter russische Herrschaft: Am 8. April 1783 wurde die Krim formell von Katharina II. „von nun an und für alle Zeiten“ als russisch deklariert. Dies wurde vom Osmanischen Reich mit dem Vertrag von Jassy am 6. Januar 1792 anerkannt. Nach der Eingliederung wurden Kolonisten angeworben, darunter Deutsche, Italiener, Griechen, Bulgaren, Balten und Russen.
In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde unter der Leitung des Admirals Michail Lasarew Sewastopol zum Hauptstützpunkt der russischen Schwarzmeerflotte ausgebaut. Von 1853 bis 1856 waren die Krim und vor allem Sewastopol Schauplatz des Krimkriegs. Teile der Halbinsel wurden während dieser Zeit vorübergehend von alliierten Truppen (Frankreich und Großbritannien an der Seite des Osmanischen Reiches, ab 1855 noch das Königreich Sardinien) besetzt. Während und nach dem Krimkrieg kam es zu einer Massenflucht. Das Turkvolk der Tataren sympathisierte traditionell mit dem Osmanischen Reich und fürchtete sich vor Repressalien der Russen, so dass die Tataren gegen Ende des 19. Jahrhunderts auf der Krim nur noch eine Minderheit von etwa 187.000 Menschen darstellten.
Am 29. Oktober 1914 wurde Sewastopol von deutschen, unter türkischer Flagge fahrenden Kriegsschiffen beschossen. Dieser Angriff (sowie der auf Odessa) führte zum Kriegseintritt Russlands gegen das Osmanische Reich.
Im Dezember 1917 wurde nach der Oktoberrevolution auf der Krim von den Krimtataren die Volksrepublik Krim ausgerufen, der erste Versuch einer säkular-demokratischen Ordnung in der islamischen Welt. Im Russischen Bürgerkrieg hielten Weiße Garden die Krim besetzt. Nach der Niederlage Wrangels 1921 wurde die Krim zur Autonomen Sozialistischen Sowjetrepublik innerhalb Sowjetrusslands ausgerufen. Sie blieb somit vom Festland, der Ukrainischen Sozialistischen Sowjetrepublik, verwaltungstechnisch getrennt. Die Krim wurde nach heftigen Kämpfen um Sewastopol von 1942 bis 1944 durch die Wehrmacht besetzt. Tausende sowjetische Soldaten und Zivilisten leisteten noch bis in den Winter 1942 erbitterten Widerstand gegen die Wehrmacht.
Nach der Schlacht um die Krim wurden am 18. Mai 1944 auf Stalins Befehl hin 180.000 Krimtataren wegen umfangreicher Kollaboration mit den Deutschen nach Sibirien deportiert, die Mehrzahl vollkommen unschuldig!. Ihnen folgten 14.500 Griechen, 12.000 Bulgaren, 11.300 Armenier und rund 2.000 Italiener. Stalin hob die Autonomie der Krim innerhalb Russlands auf.
Auf der Krim fand im Februar 1945 die entscheidende Konferenz von Jalta der Alliierten mit Roosevelt und Churchill vor Ende des Zweiten Weltkrieges im Palast von Liwadija statt, der früheren Sommerresidenz von Nikolai II. Die Einflusssphären nach dem Krieg in Europa und auch die Westverschiebung Polens wurden hier festgelegt.
Nachdem Nikita Chruschtschow sowjetischer Parteichef geworden war, hatte er die im Krieg schwer zerstörte Halbinsel Krim 1954 an die Ukrainische Sozialistische Sowjetrepublik verschenkt, offensichtlich um seine Verbrechen als Parteichef der Ukraine in der Stalinzeit vergessen zu machen.
Nach offizieller russischer Sichtweise (und auch der des damaligen ukrainischen Ministerpräsidenten Asarow) brach Nikita S. Chruschtschow damit staatsrechtlich gesehen die Verfassung der Russischen Föderation, die die territoriale Integrität des Vaterlandes zu wahren verpflichtete. Eigentlich hätten die Parlamente in Moskau und in Kiew zustimmen müssen. Das aber erfolgte nicht. Der Parteichef auf der Krim, Pawel Titow, protestierte und wurde sofort abgesetzt und „in die Wüste geschickt“. Diese Schenkung war also völkerrechtswidrig und verfassungsmäßig nicht legitimiert!
Die Ukrainische Sowjetrepublik selbst erklärte sich dann am 24. August 1991 in den bestehenden Grenzen, also einschließlich der Krim, für unabhängig. Anfangs konnte Kiew die Herrschaft über die Krim nur mühsam durchsetzen. Lediglich mit Repressalien und erheblichem politischem Druck konnte damals ein Referendum über die Unabhängigkeit der Krim verhindert werden. Als Kompromiss wurde 1992 das Gebiet zur Autonomen Republik Krim innerhalb des ukrainischen Staates erklärt. Sie erhielt Hoheitsrechte in Finanzen, Verwaltung und Recht. In der Verfassung der Autonomen Republik Krim von 1998 sind Ukrainisch, Russisch und Krimtatarisch als Sprachen festgelegt. Die Krim-Bevölkerung besteht aus 60 % Russen, 24 % Ukrainern, 1,5 Weißrussen, 12 % Tataren und vielen kleinen Nationalitäten mit Anteilen <1%.
Aber Kiew rächte sich für die Widerspenstigkeit der Krimbewohner, unterlief die vereinbarten Hoheitsrechte und vernachlässigte die Entwicklung der Krim sträflich. Die aus der Sowjetzeit eh schon schlechte Infrastruktur verfiel in vielen Gegenden vollends.
Mit der Unabhängigkeit der Ukraine kam es mit der Russischen Föderation zum Streit über die Schwarzmeerflotte und ihren Heimathafen Sewastopol. Neben ihrer Bedeutung als wichtiger Flottenstützpunkt der ehemaligen Sowjetunion gilt die Stadt zudem als nationales Symbol Russlands, u. a. wegen ihrer Rolle im Krimkrieg und im Zweiten Weltkrieg. Im Juli 1993 erklärte das russische Parlament Sewastopol zur russischen Stadt auf fremdem Territorium nach dem Vorbild von Gibraltar. Erst der Vertrag vom Mai 1997 regelte die Aufteilung der Flotte und den Verbleib der russischen Marine auf der Krim bis 2017, später wurde der Pachtvertrag bis 2042 verlängert.
Nach dem Kiewer Putsch vom 21. Februar 2014 verkündeten die neuen Machthaber sofort zwei Vorhaben:
- Abschaffung von Russisch als zweite Amtssprache (über 90 % der Bevölkerung der Ukraine sprechen Russisch, aber nur etwa 60 % Ukrainisch),
- Vorfristige Kündigung des Pachtvertrages für den Stützpunkt der russischen Schwarzmeerflotte (US-Kriegsschiffe waren schon unterwegs nach Sewastopol und im Internet hatte das Pentagon Ausschreibungen für militärische Objekte auf der Krim veröffentlicht).
Nun, was dann passierte, haben wir alle hautnah erlebt, manche Menschen mit Sympathie, andere recht giftig.
Wir wollten uns natürlich auch ein Bild vor Ort machen!
Natalies Geschäftspartner Nikolai Nikolajevich hat uns ja schon oft genug aufgefordert, endlich mal auf die Krim zu reisen. Warum eigentlich nicht?
Von meiner letzten Reise vor 41 Jahren hatte ich noch gute Erinnerungen – ich war damals zur Konferenz der sowjetischen Akademie der Wissenschaften zum Thema „Supraleitung in der Energetik“ nahe Aluschta gereist.
Am 14.9.17 ging die Reise los. Aeroflot überraschte uns auch dieses Mal sogar in der Economy Class mit bequemen Sitzen sowie einem exquisiten Menü einschließlich Wein und anderen inklusiven Getränken. In Moskau aber war unser Wechsel vom Auslands-terminal zum Inlandsabfluggate innerhalb von 10 Minuten bewältigt – einschließlich Einreisepasskontrolle und Security Check vor dem Abflug. Mein Schwerbehinderten-Ausweis hat schon beim Check-In in München vorsorglich alle Wege geebnet – wir wurden in Moskau abgeholt und an allen Schlangen vorbeigefahren.
Auch im Inlandsterminal kann man heute gut essen und trinken, aber zu normalen Preisen. Kaum hatten wir ein Krusovice-Bier getrunken, ging es schon weiter und nach 2 Stunden landeten wir in Simferopol.
Obwohl gerade 4 Maschinen gelandet waren, bekamen wir unser durchgechecktes Gepäck bereits nach 10 Minuten – München kann sich da ein Beispiel nehmen!
Nikolai Nikolajevich empfing uns schon, und nun sprudelte er wie ein Wasserfall, um uns alle Neuigkeiten auf dem 100-km-Weg nach Gaspra mitzuteilen. Seitdem die Krim wieder „zur Heimat“ gehört (so drücken das alle Menschen aus, denen wir begegneten) hat sich hier sehr viel bewegt. Die von der Ukraine vernachlässigte autonome Republik hat sich wie Phönix aus der Asche erhoben.
Erstes Beispiel: 2013 landeten in Simferopol maximal 16 Flieger am Tag, heute sind es 165!! Das hätte der alte Flughafen aus der Stalinzeit nicht verkraftet, und so werden heute auch die zwei früheren militärischen Landebahnen für die Zivilflüge genutzt. Links und rechts vom alten Flughafengebäude sind innerhalb eines halben Jahres zwei „Provisorien“ für Abflug und Ankunft entstanden, die dann wenn der neue Flughafen stehen wird, wieder entfernt werden sollen.
Wir empfanden die modernen blauen Gebäude aber gar nicht als Provisorien – es war alles da, was ein moderner Flughafen braucht. Aber wetten können wir, dass der ganz neue Flughafen sicher schneller und besser fertig wird als BER! In nur einem halben Jahr wurde vom Flughafen im Norden eine vierspurige Autobahn um Simferopol herum gebaut, damit der Verkehr nach Süden in die Urlaubsregionen schnell abfließt. Ich erinnere mich, dass wir damals von Simferopol über alte kaputte Straßen mit dem Krim-Trolleybus (längste Trolleybuslinie der Welt – 86 km bis nach Jalta) die 60 km nach Aluschta fuhren und dafür 3 Stunden brauchten. Nachdem nun seit 2014 die Straßen auch in den Bergen ausgebaut wurden, braucht der Oberleitungsbus für die ganze Strecke mit vielen Halts nur noch 2 ½ Stunden.
Wir aber waren schon nach 80 Minuten in Jalta und Nikolai Nikolajevich überzeugte uns, noch mal die Strandpromenade von Jalta zu besuchen, ehe es in unsere Unterkunft in Gaspra ging. Stolz zeigte Nikolai uns zuerst das Theater aus Sowjetzeit, das in ukrainischer Zeit verfiel, seit zwei Jahren aber in neuem Glanz erstrahlt und ein tolles Programm bietet! Mir fiel sogar die „Miss-Krim-Wahl“ am 16.September ins Auge!
Auf der Strandpromenade herrschte noch nach 22:00 Uhr fröhliches Leben mit jeder Art an Gastronomie, Straßenkünstlern, Verkaufskiosken, und auch zu nächtlichen Schiffsfahrten wurde noch eingeladen.
Nikolai jubelt – „Sieht es so in einem annektierten Land aus?“ Natürlich nicht, aber wir sollten ja noch an vielen Gelegenheiten erfahren, wie viel Unwahrheiten unsere Mainstreammedien zur Krim verbreiten. Nikolaj: „Zum Referendum waren in und vor den Wahllokalen nirgendwo Soldaten zu sehen, wie die westlichen Medien verbreitet haben. Es war Volksfeststimmung!“ – Genau wie heute Abend!
20 Minuten später konnten wir uns dann in unserer Gästewohnung entspannen, gleich neben Nikolais Haus und unmittelbar am Eingang zum großen Park eines Sanatoriums.
Am nächsten Morgen begrüßten wir auch Jana und die kleine Emilia, die natürlich gleich ihre neuen Schuhe inspizierte. Nikolai übergab uns stolz die Zutrittsberechtigungen für das Gelände des Sanatoriums mit Parkanalagen, Restaurants sowie Fahrstuhl durch die Felsen hinunter zu den Stränden. Damit es keine Probleme wegen des ausländischen Namens gibt, heißen wir auf dem „Propusk“ mit unseren Fotos ganz einfach Natalia Timofejevna und Nikolai Nikolajevich Petrenko.
Nun hat Nikolai aber zwei besondere Überraschungen: Vor dem Baden besuchen wir zuerst die naheliegende Aussicht auf das berühmte Schlösschen „Schwalbennest“ – ein Wahrzeichen der Halbinsel Krim. Nachdem auf diesem Felsen 1880 ein Gebäude aus Holz errichtet wurde, erwarb der deutsche Baron von Steingel den Felsen und ließ das verspielte Schlösschen errichten. Heute befinden sich Felsen und Schloss auf dem Gelände eines Sanatoriums.
Danach fahren wir die Serpentinen hinauf zum 182 Jahre alten Leuchtturm mit seinem halb so alten Leuchtturmwärter Juri Ivanovich. Jurij Ivanovich ist früher als Kapitän zur See gefahren und hat von seinen vielen Reisen aber auch aus der Historie der russischen Seefahrt jede Menge Andenken und wertvolle Zeitzeugnisse gesammelt. Damit hat er sein privates Museum gefüllt, das auch schon viele bedeutende Leute besucht haben. Uns zeigt er das auch gern!
Nachdem auch Tschechov (1889) und Tolstoi (1901) hier oben standen, wurde es schließlich Zeit, dass auch wir mal den Leuchtturm besuchen. Wir bestaunen zunächst das uralte Gebäude des Leuchtturmwärters, die ungewöhnliche Pflanzenwelt
und die herrlichen Aussichten auf die Berge der Krim sowie ihre küstennahen Kurorte. Auch Nikolais Haus sehen wir von hier aus.
Unter den vielen historischen Schiffsglocken, Lampen, Fahnen, Fotos, Dokumenten und Seekarten, Geschichts-Fotobänden im Museum gab es z.B. auch eine Anleitung für Offiziere aus dem Jahre 1917, wie sie mit ihren Untergebenen umgehen sollen.
Beindruckend auch die Benimmregeln, die Peter I. aufgestellt hat sowie sein Befehl wie man sich bei den Arbeiten auf dem Schiff zu verhalten hat.
So belehrt können wir beruhigt durch den Sanatoriumpark mit dem Lift nach unten den Strand aufsuchen. Er ist zwar kieselsteinig, aber die Steine sind klein und glatt poliert, dass es sich leicht läuft. Der große Vorteil: man hat nicht laufend Sand an den Füßen.
Am Strand gibt es mehrere kleine Cafes und ein Restaurant, wo man landestypisch gut und preiswert Suppen, Salate, Cebureki, Schaschlyk, Hähnchen usw. essen kann. Das Bier vom Fass stammt aus der Gegend, schmeckt recht gut und ist trotz Strandlage 30 % günstiger als beim Andreas in Pyrbaum. Hier haben wir im Prinzip alle Vormittage verbracht mit vielmals Baden, Massage für Natascha, Lektüre und gutem Essen.
Zu einem Mittagessen aber haben uns Jana und Nikolai in ihr Lieblingsrestaurant oberhalb des Parks eingeladen, und dort war alles echt Spitze!
Hier gab es auch eine Spielecke für Kinder, so dass die Kleine gut beschäftigt war.
An einem anderen Mittag aber haben Jana und Nikolai uns mit Strandessen „po sovetski“ überrascht und brachten einen ganzen Korb mit Köstlichkeiten an den Strand.
Den Speck nach russischer Art in Knoblauch eingelegt habe ich früher nie gemocht, aber hier war er auf Schwarzbrot einfach köstlich!
Zum Strandleben gehörte natürlich auch unsere Gastgeberfamilie mit der kleinen Emilia, die natürlich ihren eigenen Pool dabei hatte.
Den Speck nach russischer Art in Knoblauch eingelegt habe ich früher nie gemocht, aber hier war er auf Schwarzbrot einfach köstlich!
Zum Strandleben gehörte natürlich auch unsere Gastgeberfamilie mit der kleinen Emilia, die natürlich ihren eigenen Pool dabei hatte.
Vom Strand aus konnten wir ab Bergstation des Aufzugs verschiedene Wege durch den Park nehmen. Ein Weg führte durch „Urwald“, ein anderer durch Rosengärten und einer sogar am Schloss von Maria Fjodorowna vorbei, der Mutter des Zaren Nikolai II. Da sie während der Revolutionen auf der Krim war, konnte sie sich nach Frankreich retten.
An den späten Nachmittagen waren täglich Ausflüge angesagt. Am ersten Tag wollten wir natürlich viel Wasser für meine Niere kaufen, und so ging der Ausflug eigentlich zum großen Supermarkt „Konfetti“. Aber Nikolai ist stets für eine Überraschung gut – dieses Mal war es die Kirche des Erzengels Michael, die oberhalb Jaltas im Berg Ai Nikola von Felsen umgeben ist, aber nach Südosten einen herrlichen Ausblick auf die Bucht von Jalta bietet. Kaum waren wir aus dem Auto gestiegen dröhnte der Gesang der Mönche über den Platz mit einer phantastischen Akustik in der Felsenwelt.
In der Kirche gibt es Gelegenheit, Kerzen aufzustellen, und außerhalb kann man heiliges Wasser aus einer Quelle fassen. Ein tolles Erlebnis diese Bergkirche!
Aber auch der Besuch im Supermarkt ist eine Offenbarung. Wo sind die Sanktionen, die beide ausgerufen haben, wenn es jede Art westlicher Warten zu kaufen gibt – vom Joghurt bis zum Katzenfutter? Aber besonders hat mich das Angebot an bekannten Biermarken rund um die Welt beeindruckt, sogar das Schlenkerla Rauchbier aus Bamberg ist in den Regalen zu finden!
Nach dem nächsten Badetag ist ein Besuch der Weinkellerei von Massandra in den Bergen oberhalb Jaltas angesagt. Der Ort Massandra entstand ursprünglich als eine griechische Siedlung. 1783 wurde Massandra von der Tochter des polnischen Adligen Lew Potocki erworben, welche dann in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts mit der Anlage eines insgesamt 80 Hektar großen Parks und eines Schlosses begann.
Die Weinkellerei Massandra ist ein bekanntes staatliches Weingut. Auf rund 2.500 Hektar Rebfläche werden schwere, süßliche (bis 35 % Zuckergehalt) Rot-, Port- und Weißweine geerntet. Das Weingut wurde im Jahre 1894 für den alleinigen Zweck erbaut, die Sommerresidenz Liwadija des Zaren Nikolaus II. mit Wein und Krimsekt zu versorgen. Diese berühmte Kellerei bekam kürzlich unbeabsichtigt internationale Werbung durch die Kiewer Machthaber. Nach einem Spiegelartikel von 2016 wurde die Direktorin des Unternehmens von den Kiewern am internationalen Gerichtshof wegen Veruntreuung ukrainischen Staatseigentums verklagt. Sie hatte Putin eine Flasche alten Weins im Wert von ca. 2000 $ geschenkt! Das Verfahren ist inzwischen wegen Nichtigkeit eingestellt, aber jeder blamiert sich ebenso gut er kann!
Dabei kann man solche Weine heute auch in der Degustation probieren, aus Kostengründen aber nur in minimalen Mengen. Ehrlich gesagt, da gefallen uns trockene Weine besser, als die schweren alten und super teuren Portweine.
Nach diesem Besuch ist unser Weinbedarf für die Tage auf der Krim voll gedeckt!
Einen Tag später nahmen wir uns nach der „Badekur“ den abendlichen Besuch Jaltas vor, aber noch bei Tageslicht.
Neben dem fröhlichen Treiben auf der Uferpromenade fiel uns vor Allem die Vielzahl an Schiffen auf, die bereit zum Auslaufen waren, um Touristen eine Tour entlang der Küste zu bieten. Bis auf die großen Städte (Aluschta, Jalta, Sewastopol) mit ihren Häfen ist die Küste der Krim-Riviera ja sehr bergig und steil felsig. Die Hotels und Kureinrichtungen schmiegen sich an die Berge und zu den Stränden mit hohen Kaimauern aus Beton führen dann Aufzüge oder Seilbahnen. Auch ein großes Segelschulschiff oder nachgebaute historische Schiffe bieten diese Ausflüge an. Neben den Schiffsanlegestellen ist auch kleiner Abschnitt als Strand geblieben, wo die Leute mit Vergnügen bis in die Nach baden. Überall herrscht geschäftiges Treiben, aber ein Geschäftsmodell war auch für uns neu: Eine Vielzahl an Kostümen wird an der Promenade angeboten, um sich in diesen in einer goldenen Kutsche fotografieren zu lassen.
Mit aufkommender Dämmerung wird es immer lustiger und bald tanzt Jung und Alt nach russischer Folkloremusik.
Wir aber haben Hunger und suchen ein Restaurant am Ufer auf. Hier fällt auf, dass jedes Restaurant seine eigene Livemusik hat, aber wenn man am Rande sitzt, vermischen sich die Klänge des eigenen Restaurants mit denen des benachbarten. Mein Vorschlag wäre da, dass die Musiker Slots bekommen.
Aber das Essen in unserem Restaurant war vorzüglich! Nikolai bestellte sein Lieblingsgericht: Fleisch aus den großen Rauschmuscheln!
So was habe ich zum ersten Mal gesehen. Aber das Hähnchen auf kaukasische Art, der Steinbutt und mein Filetsteak waren auch nicht von Pappe. So ein zartes Steak habe ich lange nicht gehabt, und das für nicht mal 9 €.
Am nächsten Nachmittag war der Höhepunkt unser Besuch des Palastes des Grafen Woronzow bei Alupka. Graf Woronzow, der erste Gouverneur des Schwarzmeerbezirks Neurussland, liebte England. Als Sohn eines russischen Botschafters hatte er seine Kindheits- und Jugendjahre in London verbracht. Es ist also wenig verwunderlich, dass er seine Sommerresidenz auf der Krim nach englischem Vorbild gestalten ließ. Der britische Hofarchitekt Edward Blore entwarf das Gebäude. 20 Jahre dauerte der Bau des Anwesens, von 1828 bis 1848. Letztlich entstand am Fuße des Berges Ai Petri (1234 m) ein Schloss aus fünf Flügeln mit 150 Zimmern. Blore verwendete Stilelemente unterschiedlicher Epochen, möglicherweise um echte britische Schlösser nachzuahmen, die von mehreren Generationen von Besitzern erbaut worden waren. Den wunderschönen Park um das Schloss aber entwarf ein deutscher Landschaftsgärtner!
Während unseres kurzen Aufenthalts im Palastgelände begegneten wir mindestens 7 Brautpaaren! Aber noch interessanter war das Innere des Palasts! Immerhin war hier Churchill während der Konferenz von Jalta untergebracht. Mit Freude entdeckte ich unter den Gemälden auch ein Bild vom alten Pirna. Wie das Bild hierher kam, konnte uns die Führerin nicht richtig erklären!
Die bemerkenswertesten Zimmer des Palasts sind das blaue Zimmer, das Esszimmer und das chinesische Kabinett. In der Bibliothek sind mehr als 6000 literarische und musikalische Werke des 18. Und 19. Jahrhunderts vorhanden. Im Wintergarten aber stehen eine Reihe netter Marmorfiguren.
Da es bis zum Parkplatz recht weit war, nutzten wir nach der Besichtigung die Gelegenheit und fuhren durch den weitläufigen Park vorbei am „See für Verliebte“ bis zum Ausgang mit dem Elektrotransporter!
Nun konnte der letzte Tag bei unseren Gastgebern in Gaspra anbrechen, und an diesem Tag hatten wir uns den Ausflug nach Sewastopol vorgenommen. Der Fahrer Wolodja ist ein Nachbar von Nikolai. Wolodja kennt alle Sehenswürdigkeiten der Gegend und wurde uns ein würdiger Führer. So wurde unser erster Halt auf halben Weg nach Sewastopol die orthodoxe Kirche der Wiederauferstehung Christi in den Bergen oberhalb von Foros. Hier in der Nähe befindet sich auch die Regierungsdatsche, auf der Gorbatschow während des Putsches 1991 festgehalten wurde. 1892 wurde diese Kirche auf dem sogenannten Roten Felsen eine nach historischen Vorbildern erbaut. Auf den Weg nach oben mussten wir die neu ausgebaute Autobahn verlassen, und die Straße in die Berge erinnerte mich an meine erste Reise vor 41 Jahren – da waren alle Straßen so ähnlich – eng, kurvig und mit Schlaglöchern.
Nachdem Natascha Kerzen für die Gesundheit aller Lieben angezündet hatte, ging es wieder bergab zur Küste und unser nächster Halt war Balaklawa. Balaklawa ist eine altgriechische Siedlung und heute ein Stadtteil von Sewastopol. Die Bucht von Balaklawa liegt rund 15 Kilometer südöstlich vom Zentrum der Hafenstadt Sewastopol und ist durch Berge vom offenen Meer geschützt. Historiker vermuten, dass Balaklawa schon vor 3.000 Jahren besiedelt war. Homer bezeichnete Balaklawa in der Odyssee als „enge Bucht, in der es keine Stürme gibt“. Als die Genueser die Krimküste Mitte des 14. Jahrhunderts eroberten, bekam die alte Römerfestung den Namen Cembalo. Die Reste des wichtigsten Stützpunktes der Genueser auf der Krim sind auf dem Hügel zwischen Bucht und offenem Meer heute noch gut zu sehen.
Die im doppelten Sinne des Wortes größte Sehenswürdigkeit von Balaklawa ist von oben nicht zu sehen, es ist ein Atombunker für U-Boote, 1947 unter Stalin errichtet.
Seit 2003 ist er ein Museum. Wir aber haben uns lieber ein Bootsfahrt gekauft, und der nette Bootsmann Sergej fuhr uns durch die Bucht bis aufs offene Meer, wo wir plötzlich im hohen Wellengang schaukelten wie verrückt.
In der Bucht ankerte übrigens auch die Yacht des Präsidenten! Die fiel im Vergleich mit den ankernden Yachten russischer und britischer Millionäre relativ bescheiden aus. Es war übrigens nur ein Boot mit nichtrussischer – nämlich britischer Flagge zu sehen. Während des Krimkrieges hatten ja die Briten 1855 ihre Basis in Balaklawa. Hier fand die Schlacht von Balaklawa statt.
Nach unserer Bootstour fragte Sergej nach unserem Woher, und danach äußerte er sein Unverständnis über die deutsche Haltung im Konflikt um die Krim. Er selbst ist Ukrainer, sieht aber mit der Rückkehr der Krim zu Russland nur Positives. die Flagge an seinem Boot ist sein Bekenntnis. Auch unser Fahrer Wolodja ist Ukrainer, er aber sieht ein halb volles Glas immer nur halb leer. So schimpft er, dass das kurze Stück Straße zu seinem Haus immer noch recht holprig ist. Aber dass innerhalb von nur drei Jahren hunderte Kilometer Hauptverbindungsstraßen modern ausgebaut wurden, muss man ihm erst sagen. Na egal wie, nun fahren wir in die Heldenstadt Sewastopol ein!
Sewastopol hat griechische, römische und byzantinische Wurzeln. Nach der russischen Eroberung der Krim wurde die Stadt im Jahre 1783 unter Katharina II. neu gegründet.
Aufgrund ihrer militärischen Bedeutung mit einer als natürlicher Hafen dienenden Bucht war die blühende Handelsstadt Sewastopol im Krimkrieg (1853–1856) schwer umkämpft. Nach der elfmonatigen Belagerung durch Franzosen, Briten, Osmanen und Italiener war Sewastopol am 8. September 1855 nur noch ein Trümmerhaufen.
Im Zweiten Weltkrieg wurde die als stärkste Festung der Welt geltende Stadt von deutschen Truppen belagert und nach schweren Kämpfen (Schlacht um Sewastopol 1941–1942) nach 11 Monaten erobert. Nach dieser Schlacht waren im Juni 1942 nur noch neun Gebäude unbeschädigt. Erst am 12. Mai 1944 wurde Sewastopol von der Roten Armee zurück erobert.
Sewastopol hat also zweimal in der Geschichte monatelang militärischer Übermacht heldenhaft standgehalten. Daher die Auszeichnung „Heldenstadt“.
In Sewastopol leben 420 Tausend Einwohner mit 82 % Anteil ethnischer Russen und 14 % Ukrainern.
Unser erster Weg führte zu dem Panorama, dass schon die russischen Zaren in Erinnerung an die Belagerung Sewastopols im Krimkrieg errichteten.
Bei diesem Rundgemälde kommt man sich vor, als sei man mitten im Schlachtgetümmel. Im linken Bild sieht man in der Mitte den Chirurgen Nikolai Pirogow, den Begründer der Feldchirurgie. Er gehörte zu den ersten Ärzten in Europa, die Ether zur Narkose anwendeten. Seine Arbeiten trugen wesentlich dazu bei, der Chirurgie eine wissenschaftliche Basis in Form gesicherter anatomischer Erkenntnisse und einer entsprechenden Ausbildung zu geben. In Russland gilt er als einer der bekanntesten Ärzte in der Geschichte des Landes und als Nationalheld. Im rechten Bild sieht man auf der Mauer den Oberbefehlshaber der Verteidiger, Admiral Nachimow. Auch er ist ein Nationalheld, und sein Denkmal begrüßte uns am Nachimowplatz.
Hier befinden sich hinter dem weißen Tor gleich die Anlegestellen für die Hafenrundfahrten.
Nun schippern wir entlang der ankernden Schiffe der russischen Schwarzmeerflotte – neben recht alten Fregatten können wir auch modernste Raketenkreuzer bewundern!
Nachdem in der Sowjetunion Sewastopol eine geschlossene Stadt war, ist es erstaunlich, wie offen Russland seine neue Seemacht demonstriert. Zwei schrottreife ukrainische U-Boote lagen übrigens auch noch im Hafen, die haben die Ukrainer wohl vergessen. Während der Rundfahrt durch den riesengroßen natürlichen Hafen wurde uns klar, dass Russland diesen strategischen Stützpunkt nicht der US-Kriegsmarine überlassen konnte.
Nach der Hafenkreuzfahrt gab es einen kurzen Spaziergang an der Uferpromenade mit dem obligatorischen Foto vor dem „Denkmal für die versenkten Schiffe“. Dieses Wahrzeichen der Stadt erinnert an die 1854 absichtlich versenkten russischen Schiffe an der Hafeneinfahrt, damit die Invasoren nicht in den Hafen gelangen konnten.
Nun war aber noch ein weiterer Höhepunkt des Tages angesagt. Wir fuhren zur antiken Stadt Chersones nahe dem Hafeneingang am Südufer neben der größten der insgesamt 38 Buchten von Sewastopol. Vor 300.000 Jahren sollen frühe Vertreter der Menschen in Höhlen und Grotten auch bei Chersones gesiedelt haben. 422 v. Chr. entstanden die ersten griechischen Kolonien auf der Krim. Sie vertrieben die als räuberisch geltenden Taurer und errichteten Festungen mit dazugehörenden Häfen. Sie bauten nachweislich auf der Krim auch erstmals Wein an sowie Getreide und Obst. Im Jahre 63 n. Chr. riefen die Stadtbewohner von Chersones Rom zum Schutz vor den Barbaren. Chersones wurde dem römischen Imperium einverleibt und diente von nun an als Vorposten der römischen Eroberungspolitik am Nordufer des Schwarzen Meeres. Die Stadt verblieb als römisch-byzantinischer Handelsvorposten bis ins späte 7. Jahrhundert beim Imperium und diente diesem als Verbannungsort, unter anderem für Kaiser Justinian II. nach seinem ersten Sturz 695.
Um 985 besetzte der mit Byzanz gegen Bulgarien verbündete Kiewer Großfürst Wladimir I. die Stadt, mit dem Ziel, dadurch die Heirat mit Anna, der Schwester des byzantinischen Kaisers, zu erzwingen. Byzanz willigte ein, machte aber neben der Rückgabe Chersones auch die Taufe Wladimirs und die Christianisierung der Rus zur Bedingung für die Heirat.
Als Sewastopol neu gegründet wurde, blieben die Reste der antiken Stadt verschont und bilden heute ein Freiluftmuseum. Im antiken Amphitheater finden heute sogar Opernaufführungen statt und die Rekonstruktion der antiken Stadt ist in Arbeit.
Da Wladimir sich der Legende nach an dieser Stelle auch taufen ließ und damit das Christentum nach Russland brachte, steht nun die Kathedrale des heiligen Wladimir auf dem Gelände der antiken Stadt. Sie wurde 1892 aus Anlass der 900 Jahrfeier errichtet und ist heute eines der bedeutendsten Heiligtümer der russisch-orthodoxen Kirche.
Wir erlebten im Innern gerade einen Gottesdienst.
Auf der Rückfahrt erzählte uns Wolodja noch ein wenig aus der Ukraine –seine Tochter ist in Kiew Chefin einer gehobenen Restaurantkette. „Der Janukovich hat in 4 Jahren nur 800 Millionen $ beiseite geschafft. Jazenjuk aber schaffte in nur zwei Jahren 4 Milliarden!“ Er muss es wissen, denn seine Tochter hat die schamlose Feier der 1. Milliarde in ihrem Restaurant gemanagt. (Zur Erinnerung: Jazenjuk war der von der US-Krawall-Diplomatin „Fuck-EU-Nuland“ ins Amt gehievte 1. Ministerpräsident der Putschregierung von 2014. Er lebt heute nach seiner mittels Millionenzahlungen an Parlamentariern mehrfach verzögerten Amtsenthebung bei seinen Gönnern in USA.)
Auf der Fahrt zurück nach Gaspra fielen mir die neuen modernen Raststätten – sogar mit Autobahnkapelle – ins Auge! Wunderschön!
Mit diesem Ausflug war unser Besuch bei Nikolai Nikolajevich und seiner Familie beendet. Am nächsten Morgen fuhr uns unser Gastgeber ins nahegelegene Hotel „Palmira Palast“, wo wir ein großzügiges Zimmer mit Aussicht zu Park und Meer auf dem Riesenbalkon bezogen.
Nachdem wir schon viele tolle Hotels kennengelernt haben, ist Palmira Palast wieder ein echtes Highlight! Hier können wir uns pudelwohl fühlen!
Am Meer gibt es Liegen mit weichem Polster und viele schattenspendende Schirme oder Baldachine. In den weitläufigen mit Meerwasser gefüllten Pools gibt es alles was so Pools heute können müssen: Massagedüsen, Whirlpools, Strömungskanal, Wasserfälle – und dies im Meereswasser.
Bei schlechtem Wetter, was wir aber nicht haben, gibt es auch im Innern einen Meereswasserpool, zwei Saunen, ein Dampfbad und viele Whirlpools sowie Abkühlbecken (nach Sauna).
Hier bleiben wir erst einmal die ersten zwei Tage zum absoluten Ausruhen. Gern spazieren wir auch abends durch den hell erleuchteten Park und freuen uns über den Blick auf das Lichtermeer Jaltas.
Hier wird überhaupt nicht mit Energie gespart, und das kommt einem Wunder gleich!
Ende November 2015 haben nämlich die von unserer „Lügenpresse“ verharmlosten „patriotischen Ultranationalisten“ (aber in Wahrheit Faschoterroristen) die 220-kV-Übertragung zwischen der Ukraine und der Krim gesprengt. Damit war nicht nur die Krim vom Übertragungsnetz abgeschnitten, auch weite Gebiete der Ukraine waren plötzlich schwarz. Nach wenigen Tagen mit Flächenabschaltungen und nur stundenweiser Verfügbarkeit von Elektroenergie kam Hilfe – die Hotels, Sanatorien, Bahnhöfe, Flughäfen, Seehäfen und andere Infrastrukturobjekte erhielten Dieselaggregate, wie sie schon in Krankenhäusern zur Notversorgung üblich sind.
Für die Haushalte wurden in wenigen Tagen hunderttausende Kleingeneratoren aus China importiert. Weihnachten und Silvester wurden so erst mal notdürftig gerettet.
Aber in nur vier Monaten wurde die Versorgung wieder komplett hergestellt, indem 220-kV-Kabel vom russischen Festland durch das Asowsche Meer gezogen wurden: eine technische Leistung, die wir in Deutschland so schnell nie geschafft hätten! Nahe der Großstädte Sewastopol und Simferopol wurden in den Umspannwerken in kurzer Zeit Gasturbinenanlagen aufgestellt. Nun geht der Ausbau weiter – mit modernsten 235- MW-Dampf- und Gasturbinen aus dem Petersburger Werk mit Siemensbeteiligung. Dazu gab es ja auch in Deutschland hysterische Berichterstattungen: „Sanktionen wurden unterlaufen, und damit wird die Krim unabhängig von der Stromversorgung aus der Ukraine“.
Liebe US-hörige Journalisten: Die Krim ist seit April 2016 vollkommen unabhängig vom ukrainischen Netz, ist komplett durch eigene Kraft und im Verbund zum russischen Netz elektrisch versorgt. Schuld daran ist nun wirklich nicht der Putin, sondern die ukrainischen „Ultranationalisten“ haben die Grundlage dafür mit ihrer Terrorsprengung geliefert. Als Energetiker kann ich nur sagen: „Hut ab, toll gelöst!“ In den betroffenen ukrainischen Gebieten haben die Menschen länger im Schwarzen leben müssen!
Wir haben unbegrenzt Wasser und Elektroenergie – trotz der mittelalterlich anmutenden Belagerungsmethoden der Ukraine, die Krim auszutrocknen und schwarz zu schalten. Auch über die Versorgung im Hotel können wir nicht meckern. Das Frühstücksbuffet ist phänomenal und deckt jeden Geschmack ab.
Die Preise in den Cafés und Restaurants für Speisen entsprechen denen, die wir auch in Deutschland in Hotels dieser Kategorie kennen. Aber bei den Getränken sieht es anders aus. Obwohl die Krim viele tolle trockene Weine bietet, sind in der Weinkarte nur drei Portweine von hier vertreten. Ansonsten gibt es Weine aus aller Welt – von A wie Australien bis Z wie Zypern mit saftigen Preisen. Beim Bier ist es so, dass vom Fass Budweiser aus Tschechien verfügbar ist. Kostet etwa das Doppelte im Vergleich zum Andreas in Pyrbaum, was aber auch wieder *****Hotelpreisen entspricht. Auch gibt es 0,3-l-Flaschenbiere aus Niederlanden, Mexiko, USA, Frankreich usw. für fast 8 €. Da lohnt es sich unbedingt, das leckere Budweiser vom Fass zu trinken.
Ansonsten hat ein cleverer Geschäftsmann gleich an der Einfahrt zum Hotel einen Laden eröffnet, wo es alles was das Herz begehrt zu Supermarktpreisen gibt.
Wir sind also rundum mit dem Hotel zufrieden und werden sicher wiederkommen! Nett ist auch das Programm für Kinder, für die z.B. jeden Abend eine Stunde Disco ist.
Am Freitagvormittag haben wir erstmals Wolken am Himmel gesehen, und so haben wir kurzentschlossen ein Taxi zum Zarenpalast Liwadia bestellt.
Der Liwadija-Palast war die Sommerresidenz des letzten russischen Zaren Nikolaus II., sie wurde im Jahr 1910 anstelle eines früher vorhandenen Gebäudes erbaut und liegt nicht weit von Jalta. Besondere geschichtliche Bedeutung erhielt der Palast, weil hier im Februar 1945 die Chefs der alliierten Siegermächte Roosevelt, Churchill und Stalin zusammenkamen und die Nachkriegsordnung festlegten. Die sitzen noch heute hier in Wachs herum, allerdings viel schlanker als in Wirklichkeit. (Mangelware Wachs?)
Bei meinem Besuch vor 41 Jahren wurde allein die Konferenz von Jalta hervorgehoben, die Zarenfamilie aber negiert. Nun ist ja der letzte Zar sogar von der orthodoxen Kirche heiliggesprochen, und entsprechend neu ausgeprägt ist das Palastmuseum!
Natürlich war es ein schlimmes Verbrechen, die gesamte Zarenfamilie umzubringen. Nikolai und Alexandra vor Gericht zu bringen für ihre Arroganz, Dummheit („Wir sind von Gott erwählt!“), Grausamkeit (z. B. Blutsonntag) und den 1. Weltkrieg wäre ja noch gerechtfertigt gewesen!
Und so wechseln sich in den Räumen Konferenz- und Zarenerinnerungen ab.
In der Ahnengalerie fanden wir auch das berühmte Foto, auf dem viele Nachkommen der Königin Victoria um die Großmutter Europas gruppiert sind. Ganz links unten sitzt unser bescheuerter Wilhelm und rechts neben ihm steht der ebenso bescheuerte Nikolai. Kaum zu glauben aber wahr: Diese beiden Cousins hätten den ersten Weltkrieg verhindern können. Alle Schrecken des 20. Jahrhunderts wären uns erspart geblieben – Lenin, Stalin, Versailles, Hitler, Holocaust, Weltkrieg II, Konferenz von Jalta, kalter Krieg …. Schlimm, dass heute wieder so bescheuerte Leute am Ruder sind und zündeln.
Hier erst mal die wichtigsten Räumlichkeiten der Jaltakonferenz:
Nun besuchen wir die Zarin!
Nach diesem Ausflug in die Geschichte war es Zeit nach Jalta zur Bank zu fahren, um Rubel einzutauschen. Wegen der Sanktionen funktionieren unsere Kreditkarten auf der Krim nicht, aber das wussten wir ja, und so haben wir genügend Bargeld mitgeschleppt.
Wenn schon in Jalta, dann aber auch eine Schiffsreise entlang der Küste bis zum Schwalbennest!
Unserem Hotel vorgelagert sind Appartementhäuser direkt an den Felsen geschmiegt, unmittelbar am Strand entstanden – und es gibt sogar noch freie Appartements zum Verkauf. Leider gibt es ja keine Direktflüge aus Deutschland zur Krim.
Wir hatten natürlich von der oberen Hotelebene mit dem Aufzug eine bequeme Fahrt zum Strand. Der arme Zar und seine Familie jedoch hatten von ihrem Palast einen recht beschwerlichen Weg nach unten!
Auf dem Schiff bemerkten übrigens zwei junge Burschen aus Dresden unsere Unterhaltung und sprachen uns an. Sie waren vor zwei Jahren schon mal hier und des Lobes voll hinsichtlich der Veränderungen zum Besten. Wir hatten ja nur den Vergleich zur Sowjetzeit vor 40 Jahren, aber da ist der Unterschied noch viel größer.
Beeindruckend auch, dass Russland eine Stele zur Erinnerung an die unterschiedslose Deportation vieler unschuldiger Tataren 1945 errichten ließ und andererseits mit verschiedenen Denkmälern, Museen sowie Skulpturen seine Dichter ehrt. Das Gorki-Denkmal steht heute z.B. an der Stelle wo Lenin mal stand.
Nach ausgiebigem Bummel durch Park und Kunstgalerien mundeten Steinbutt und Rinderfilet im Promenadencafe wieder ganz besonders.
Auch am nächsten Tag unternahmen wir neben dem Badevergnügen eine kleine Wanderung durch die malerische Felsengegend bis zum Schwalbennest (von oben) mit Besuch vieler Souvenirläden!
Dann kam schon der Tag unseres längsten Ausfluges nach Bachtschyssaraj zu den KrimTataren, der Hauptstadt des früheren Khanats. In Bachtschyssaraj steht der Khan-Palast, von dem aus einst das Khanat Krim regiert wurde. Der Gebäudekomplex, an dessen Bau vom 16. bis zum 18. Jahrhundert iranische, türkische, russische und ukrainische Meister beteiligt waren, zeigt eine Mischung aus verschiedenen Baustilen. Er beherbergt den Tränenbrunnen, der von Alexander Puschkin in einem berühmten Poem besungen wird. Der Brunnen von Bachtschissarai ist von verschiedenen russischen Komponisten vertont worden, zum Beispiel als Kantate von Arenski (1899) und als Ballett von Assafjew (1933/34). Der Ort selbst wurde 1502 zum ersten Mal erwähnt und 1532 zum Sitz des Khans Sahib I. Giray.
Da standen wir nun am Tränenbrunnen, und die Tataren wollten uns gern als Sultan und Sultanine sehen. Steht uns doch!
Das Museum war wieder sehr reichhaltig bestückt. Aber für die Männer ist es natürlich am interessantesten, zu erfahren, wie es im Harem aussah. So gemütlich war es:
Und weitere interessante Räume gab es mit islamischer Architektur und Kunstwerken.
Brunnen gibt es hier eigentlich an jeder Ecke. Welcher aber ist der mit den Tränen?
Im 16. Und 17. Jahrhundert hatten die Tataren nicht nur die Krim. Ihr Herrschaftsgebiet reichte weit bis in die russischen Steppen. Weite angrenzende Gebiete davon gehörten damals zum polnischen Großreich. Die Polen hatten ja auch stets Ärger mit den Osmanen. Die Tataren hatten auch eine herrschende Dynastie mit Stammbaum.
Noch 1709 ist Peter I. in der Gegend mit seinen Streitkräften in eine böse Falle des osmanisch-tatarischen Heeres gekommen. Die russische Armee wäre vernichtet worden, wenn nicht die spätere Katharina I. selbst die Friedensverhandlungen in die Hand genommen und ihren gesamten Schmuck geopfert hätte. Böse Zungen behaupten, sie hätte sogar den osmanischen Heerführer verführt. Die Russen mussten dann ihre eroberten Besitzungen am Asowschen Meer schleifen, aber die Armee blieb erhalten.
70 Jahre später hat dann die zweite deutsche Katharina die Eroberung der Krim vollendet! Im Museum liegt der Friedensvertrag in Arabisch aus! Die Tataren wurden per Vertrag Untertanen der russischen Krone. Potjemkin, später Woronzow sorgten für die Bewaldung, den Weinanbau, Palastbauten sowie Städtegründungen auf der Krim.
Unweit von Bachtschyssaraj liegt auf hohem Felsplateau die Höhlenstadt Çufut Qale, die im 5. Jahrhundert von Alanen (legendäres Volk der Frühzeit) am Rande des Byzantinischen Reiches gegründet wurde. Der 2-km-Weg dort hinauf ist sehr beschwerlich, aber Wolodja weiß Rat. Es gibt Umgehungswege, die aber nur mit Jeep befahren werden können, weil sie ziemlich ruppig sind. Alexander hat solch einen Jeep. Er rüttelt uns damit über wahnsinnig unwegsame, steinige, holprige Wege nach oben.
Kaum zu glauben, dass der alte Jeep, diese Wege unbeschadet meistert. Wir hatten jedenfalls das Gefühl, dass alle unsere Organe im Körper verrutscht sein müssen!
Für die Wahnsinnsaussichten und die alte Festungsanlage hat sich die Fahrt ja gelohnt.
1299 wurde der Ort durch Truppen der Goldenen Horde unter der Führung von Emir Nogai erstürmt und geplündert. Ab dem 14. Jahrhundert siedelten sich in der Stadt Karäer an. Zur Zeit der Entstehung des Khanats Krim dürften sie bereits die Mehrheit der örtlichen Bevölkerung ausgemacht haben. Die Karäer verstehen sich einerseits als jüdische Religionsgemeinschaft, andererseits als eigene Volksgruppe der Turkvölker. Ihre Religion und religiösen Praktiken unterscheiden sich zum Teil deutlich vom rabbinischen Judentum oder anderen jüdischen Strömungen. Daher auch der Name: Çufut Qale kommt aus dem Krimtatarischen und bedeutet so viel wie Judenfestung.
Gegen Ende des 19. Jahrhunderts war Çufut Qale schließlich entvölkert.
Heute besteht Çufut Qale überwiegend aus Ruinen. Im westlichen, ältesten Teil der ehemaligen Festungsstadt sind in den Fels gehauene Wirtschaftsräume erhalten sowie die Ruinen einer Moschee und eines Mausoleums, das 1437 für die Tochter von Khan Toktamisch, Dschanyke-Chanym, errichtet worden war.
Außerdem gut erhalten sind zwei karäische Synagogen (sogenannte „Kenessen“).
Nach diesem Abenteuer waren wir froh wieder unten zu sein und uns im Restaurant „Puschkin“ gegenüber dem Khanpalast zu stärken. In Puschkins Biergarten hingen die Trauben gar nicht hoch, und man konnte entweder im Sitzen oder im Liegen auf dem Tamtan speisen. Natürlich wollten wir im Sitzen tatarisch essen und Krimbier trinken.
Das ganze Ambiente, die freundliche Bedienung sowie die südlichen Köstlichkeiten Schaschlyk, Cebureki, Lawasch und Ai-Cukcuk allein waren diese Reise wert!
Vor dem Abschied sahen wir noch einmal auf den Khanpalast von oben und außen.
Übrigens sind am Hauptminarett Lautsprecher angebracht. Zum Morgengrauen und Sonnenuntergang ruft der Muezzin auch heute noch.
Unterhalb des Steinplateaus von Çufut Qale steht ein im 8. Jahrhundert von Mönchen aus Byzanz gegründetes Höhlenkloster. In ukrainischer Zeit haben islamistische Tataren die Mönche bedroht, und es hieß schon, dass das Kloster aufgegeben werden muss. Unter russischer Flagge sind sie nun wieder geschützt, und es ist gut, dass dieses Kulturerbe gepflegt und erhalten wird. Der Aufstieg war hier recht kurz, denn Wolodja konnte uns nah heranfahren.
Am Platz vor der großen Treppe wurden Heiligenbilder, Honigprodukte und Kerzen angeboten, während daneben ein bärtiger Mönch wunderschöne (wie gemalt) Weintrauben verkaufte, Für umgerechnet 1,80 € (120 Rubel) packte er uns einen großen Beutel (etwa 3 kg) voll. Rechts neben ihm fassen Besucher heiliges Wasser ab.
Nun hieß es die Treppen zum Heiligtum zu steigen. Aber gestärkt mit den gesegneten Weitrauben haben wir das auch noch geschafft. Das Erklimmen der Freitreppe zur kleinen goldgekuppelten Kapelle war allerdings nicht das Ende der Fahnenstange!
Erst ganz oben bei den in den Felsen gemalten Ikonen war der Eingang zum Heiligtum – zur Felsenkirche.
Ein unvergesslicher Eindruck hinterlässt dieses uralte, die wildesten Zeiten überdauerte Heiligtum! Auf der Heimfahrt ging es zunächst durch die Felsenlandschaften und wir entdeckten, dass es in der Gegend noch viele Höhlenstädte gegeben hat. Aber Çufut Qale ist wohl die größte und bedeutendste.
Wieder auf der Küstenautobahn zeigte uns Wolodja den lokalen Handel an den Autobahnraststätten sowie noch wunderschöne Ausblicke auf Felsen und Meer.
Landestypische Produkte sind die tatarische Fellbekleidung und die süßen Zwiebeln.
Mit dem Sonnenuntergang ging auch dieser vorletzte Tag zu Ende. Am letzten Tag aber überraschte uns ein mächtiger Sturm schon zum Sonnenaufgang. Nun hatten wir 12 Tage lang Sonnenschein, Temperaturen nicht unter 25 0 und ruhige See, so dass wir das Schwarze Meer schon für einen Binnensee halten konnten. Und plötzlich erlebten wir Wellen so hoch wie nie zuvor. Die Strände waren überschwemmt und das Wasser schwappte bis zur 6 m höheren Strandpromenade. Unsere Salzwasserpools auf dem Felsplateau aber waren so gelegen, dass man den Wind kaum spürte.
Ein interessanter Abschluss unserer Krimreise, denn am nächsten Morgen ging es früh um 6 Uhr schon los zum Flughafen von Simferopol. Nun sahen wir die neue vierspurige Autobahn durchs Gebirge auch bei Tageslicht. Die Umgehung von Simferopol zum Flughafen aber ist sogar sechsspurig – ab und zu sieht man auch Plakate mit Putin und seinen Versprechungen, die Krim weiter zu entwickeln. Im übrigen Russland gibt es solchen Personenkult nicht, und Wolodja meinte, dass dies Leute von der Krimregierung selbst machen, um Dankbarkeit zu zeigen.
Am Flughafen aber merkten wir, dass die provisorische Erweiterung gerade so die Massen an Reisenden bewältigt.
Aber der neue Flughafen wird bald fertig sein – supermodern und pünktlich nach nur drei Jahren Bauzeit. Vor dem Abflug konnten wir das fast fertige Gebäude noch sehen. Wünschen wir den Bewohnern der Krim weiterhin gutes Gelingen.