Bad Kissinger Sommer im April und Mai
AllgemeinNach der Bandscheibenoperation im März bekommt Natalie ab 19.April eine drei-wöchige Kur in der Luitpoldklinik von Bad Kissingen, und nachdem ich meine Lehraktivitäten im Frühjahrssemester am 5. Mai abschloss, können wir fünf Tage gemeinsam Wetter, Ort, Kureinrichtungen und die Landschaft an der Saale genießen!
Bad Kissingen liegt im Tal der Fränkischen Saale am südlichen Rand der Vorrhön. Der Kurort ist ein bayerisches Staatsbad, ältester Gradierstandort Europas und hat den ältesten Golfplatz Bayerns. Die Luitpoldklinik befindet sich zwischen dem Altenberg und dem Luitpoldpark nahe der Luitpoldbrücke, über die man in 200 m östlich in die Altstadt, nördlich in den Rosengarten und südlich in den Kurgarten kommt. In der Luitpoldklinik werden vor Allem Gelenk-, Knochen- und Rückenbeschwerden behandelt. Das Publikum ist – mit Ausnahme Natalies – grauhaarig oder ganz haarlos.
Neben den Behandlungsräumen, der Lobby und dem Speisesaal gibt es auch einen netten Garten. Im Keller befinden sich Sauna und Pool. Vom Balkon des Zimmers gibt es einen schönen Blick in den Garten und südöstlich zum Stationsberg sowie zur Burgruine Bodenlauben, westlich auf den Altenberg mit dem Sissi-Denkmal. Hier kann man wirklich gut kuren!
Bad Kissingen besitzt das wohl größte Ensemble historischer Kurbauten, die um den Kurgarten, insbesondere unter Ludwig I., im bayerischen Klassizismus errichtet wurden. Dem Ludwig ist dann auch ein schönes Denkmal im Kurgarten gewidmet.
Hier erholten sich berühmte Leute wie Bismarck, Zar Alexander II., das Kaiserpaar Elisabeth (Sissi) und Franz Joseph von Österreich, die bayrischen Ludwige, Maxe, Luitpolde aber auch Kulturschaffende wie Rossini u.a. – und nun auch Natalie!
Als Ergebnis jährlicher Emnid-Umfragen ist Bad Kissingen der bekannteste Kurort Deutschlands und erhielt im Sommer 2012 die Auszeichnung Rosenstadt. Nicht nur die mondänen Kuranlagen mit ausgedehnten Parks (wozu neben Kurgarten auch der Rosengarten, der Luitpoldpark und weitere Gärten gehören), mit den Mineralbrunnen, den Kolonaden, dem Casino, dem Regentenbau und der Wandelhalle begeistern.
In der großzügigen Wandelhalle werden alle Mineralwässer ausgeschenkt, obwohl auch an mehreren Stellen die Wässer aus der Wand sprudeln – Maxbrunnen, Luitpoldsprudel, Rakoczisprudel, Schönbornquelle. Der Luitpoldsprudel zum Beispiel wird von der Quelle in über 6 km herangeführt. Die Wandelhalle ist gleichzeitig auch Konzertsaal.
Die erste Erkundung am Ankunftstag 19. April zeigt uns die Schönheit der Stadt und ihrer Anlagen. In der Wandelhalle spielt gerade das Kurorchester. Das fest angestellte Kurorchester spielt täglich, oft sogar dreimal am Tag – mit wechselnden Programmen. Ganz erstaunlich, wie die dreizehn Musiker die gesamte Palette von Oper über Musical bis hin zu Evergreens abdecken können. Sie spielen entweder im Park oder in der großen Wandelhalle, wo auch die Mineralwässer sprudeln.
Wir nehmen im Kurcafe unter den Kolonaden erst mal eine Erfrischung ein.
Im Innern des Cafes wird ganz aktiv Tanztee getanzt, und das obwohl doch 90 % der Besucher Grauköpfe sind! Vom Kurgarten zum Rosengarten sind es wenige Schritte.
Hier sprudelt die große Fontäne, die mehrmals am Tag unter Musikbegleitung ihre vielseitigen Gestaltungsmöglichkeiten demonstriert.
Am Eingang zum Rosengarten gibt es phantastisch gutes Eis! Da bekommen wir Besuch von einem Entenpaar. Die watscheln von Bank zu Bank und wollen gern gefüttert werden. Die kleinen Brocken von der Eistüte schnappt sich immer die Ente.
Auch die hübsche Altstadt mit ihren Bürgerhäusern, Gaststätten und Kirchen ist sehenswert. Wir finden viele romantische Ecken –am Markt mit dem alten Rathaus, in der Luitpoldstraße mit den vielen Blumenbeeten, in den Gassen mit ihren Fachwerkhäusern, vor dem neuen Rathaus mit dem Bodenlaubenbrunnen im Hintergrund oder auch vor dem Kaiserin-Victoria-Hotel mit der Fürst-Rakoczi-Statue.
Natalie hat mit dem Rollator in den drei Wochen jede Ecke erkundet, und ab 5.Mai. konnte ich da mitwirken und sogar mit dem Klappfahrrade die Umgebung erkunden.
Erster gemeinsamer Ausflug am Sonntag 6. Mai war die kurze Bootsfahrt zu den Salinen, dem Gradierwerk und dem Bismarckmuseum. In der Umgebung von Bad Kissingen gibt es ja in der Tiefe viele Solebecken. Über 1 000 Jahre lang wurde in Bad Kissingen Salz gewonnen – davon zeugt noch heute das Gradierwerk. Als Teil der Salzgewinnungsanlagen diente diese aufwendige Holzkonstruktion der Verdunstung des Wassers. Durch sie konnte der eher niedrige Salzgehalt der Kissinger Natursole deutlich erhöht werden. 1968 wurde die Salzgewinnung in Bad Kissingen zwar eingestellt, seitdem spielt das Gradierwerk jedoch eine wichtige Rolle bei der Soleinhalation. In die Holzbalken des Gradierwerkes sind Schwarzdornbündel eingearbeitet, an denen die Sole herabrieselt und verdunstet. Dabei gelangen geringe Mengen gereinigter Salzteilchen in die Luft und erzeugen rund um das Gradierwerk ein gesundheitsförderndes Mikroklima.
Die gesamte Anlage einschließlich des Brunnens zur Förderung der Sole nennt sich „Untere Saline“. Hier steht auch ein Denkmal für den Reichskanzler Otto von Bismarck.
Zwischen 1876 und 1893 absolvierte Reichskanzler Otto von Bismarck in etwa 1 km entfernten Oberen Saline mehrere Kuraufenthalte in der eigens für ihn eingerichteten Bismarck-Wohnung. Hier befindet sich heute das Bismarck-Museum.
Das Museum ist nur an wenigen Nachmittagen in der Woche geöffnet. Umso trauriger ist es, dass am Sonntag nur drei Besucher da waren. Für mich ist Bismarck ein Politiker wie wir ihn heute bräuchten. Er hat die Deutschen geeint, und wenn er Einfluss auf den dämlichen Wilhelm II. behalten hätte, wäre es nie zum I. und dann zum II. Weltkrieg gekommen. Das Deutsche Reich hätte keine Bolschewiken in Russland an die Macht gebracht. Wir wären freundschaftlich, gleichberechtigt mit Russland verbunden und nicht ein Vasallenstaat der USA. Aber hätte hätte…. Leider wurde er unter Wilhelm II. kaltgestellt. Irgendwie erinnert die Situation damals an den heutigen Irren – Trump, der positives Erbe der Obama-Administration abschafft und weltweit Konflikte schürt.
Bismarcks Empfangssaal steht noch originalgetreu mit der Kinderskulptur in der Mitte.
Wohn-, Schlaf- und Arbeitsräume sehen so aus als wäre Fürst Otto gerade kurz weg.
Ein besonderes Ausstellungsstück ist natürlich die Bismarckwaage. Der Reichskanzler wollte gern abnehmen, konnte aber seinen Appetit nie zügeln, Schon zum Frühstück gab es Steaks, Austern, Omeletts in unfassbaren Mengen. Nichtsdestotrotz ließ er sich täglich wiegen. Die Sesselwaage steht im Mittelpunkt eines Raumes an dessen Wänden verschiedene Szenen aus dem Leben des Kanzlers in Bad Kissingen dargestellt sind.
Dazu gehört auch das Attentat von Bad Kissingen. Es war kein linker Attentäter, obwohl der Hass der Linken auf den Kanzler wegen des Sozialistengesetzes besonders hoch war. In der Regel werden ja Attentate von Anarchisten oder Rechtsradikalen ausgeführt, und dieses Mal war es ein rechtsradikaler Katholik, der Bismarck wegen der Beschneidung der Privilegien der katholischen Kirche umbringen wollte. Bis dahin hatte Bismarck in der Altstadt gewohnt und täglich Jubelstürme der Bevölkerung genossen. Nach der geringfügigen Verwundung beim Attentat aber zog er an den Rand der Stadt in die obere Saline.
Aufschlussreich sind im Museum auch die Ausstellungsstücke, die die Verehrung Bismarcks im deutschen Volk bezeugen.
Im Gebäude befinden sich neben dem Bismarckmuseum auch ein Spielzeugmuseum, Räume zur geschichtlichen Entwicklung Bad Kissingens und der Gepflogenheiten im Kuralltag sowie Galerieräume für Ausstellungen zeitgenössischer Künstler. Ein sehr schönes Museum!
Am Sonntagabend aber war ein Konzert der Prager Symphoniker im großen Konzertsaal des Regentenbaus angesagt. Der Regentenbau mit dem großen Max-Littmann-Saal als Festsaal und kleineren Sälen als Gesellschaftsräumen mit ihren vornehmen Einrichtungen ist das prachtvollste und repräsentativste Gebäude Bad Kissingens, Er wurde im Neobarock-Stil 1913 nach zweijähriger Bauzeit eingeweiht.
Fast schien es als seien die Prager Symphoniker uns beleidigt nachgereist, weil wir in Prag immer nur die Oper besuchen. Die nächsten Male aber nehmen wir uns in Prag bestimmt auch die Konzerte im Rudolfinum oder im Gemeindehaus vor, denn nachdem wir von dem großartigen Konzertsaal mit 1000 Plätzen nahezu erschlagen wurden, begeisterte uns das wunderschöne Konzert!
In der Pause gelang es uns auch einen Blick in den nebenanliegenden Grünen Salon zu werfen, der zu Kammerkonzerten und zur Erweiterung des Konzertsaales dienen kann.
Erstaunlich sind die vielseitigen Konzertangebote in Bad Kissingen – die Litfaßsäulen sind voll mit Plakaten. Da gibt es ein Damen-Kammerorchester, einen Kosakenchor, ein Brassmusikfestival…. Neben dem Regentenbau gibt es dafür weitere anspruchsvolle Bühnen – das Kurtheater, die Wandelhalle, den Rossini-Saal in den Kolonaden u.a.
Mit einem Glas Wein im gegenüberliegenden „Rossini“ ging der Sonntag zu Ende.
Am Montagvormittag als Natalie Anwendungen hatte, unternahm ich eine Radtour entlang der Fränkischen Saale bis zum Schloss Aschach. In der wunderschönen Landschaft der Saaleauen konnte ich einen stolzen Storch beim Froschfang beobachten.
Die Grafen von Henneberg errichteten das Schloss Aschach im 12. Jahrhundert als mittelalterliche Burg. Im 16. Jahrhundert wurde die Anlage mehrfach zerstört. Nach dem Wiederaufbau durch die Würzburger Fürstbischöfe wurde sie deren Jagdschloss und Verwaltungssitz. Seit 1874 diente das Schloss als Sommerresidenz der Grafen von Luxburg. 1955 kam es mit seiner kompletten Ausstattung und wertvollen Sammlungen als Schenkung in Staatsbesitz. Heute ist die Anlage ein beliebtes Ausflugsziel mit drei Museen, einem Park sowie einem Café und Restaurant. Leider waren die Museen am Montag geschlossen, aber allein der imposante Bau und der romantische Schlossgarten waren die Reise wert! Hier wird auch die Saale für ein kleines Wasserkraftwerk gestaut, und für die Boote gibt es eine Schleuse!
Unterwegs an der Saale kommt man auch am Luitpoldbrunnen mit seinem markanten Holzgerüst vorbei. Das Wasser wird in Rohrleitungen bis in den Kurgarten transportiert. Das teilweise starke Gefälle des Flusses wird durch historische Schleusen ausgeglichen.
Vorbei an alten Brücken mit ihren Schutzheiligen und schönen Biergarten geht es!
Am Nachmittag ist Natalie behandlungsfrei und wir besuchen die Kiss-Salis-Therme. Auch in der Kiss-Salis-Therme steht das Bad Kissinger Heilwasser im Mittelpunkt, denn alle Becken der weitläufigen Thermenlandschaft werden aus dem 5 km entfernten Schönbornsprudel gespeist, der gleich neben dem lauschigen Biergarten oben sprudelt.
Mit ihrer lichtdurchfluteten, nahezu futuristischen Gestaltung ist die Kiss-Salis-Therme ein wahrer Tempel der Erholung. Am 28. Februar 2004 war der erste offizielle Betriebstag. Bis Ende 2013 besuchten circa 3,5 Millionen Gäste die Kiss-Salis-Therme.
Vom Restaurant, aber auch von den ausgedehnten Liegewiesen hat man einen sehr schönen Blick auf die Burgruine Botenlauben. Die Burg war von 1220 bis 1242 Wohnsitz des Hennebergers Otto von Botenlauben und seiner Frau Beatrix von Courtenay. Otto von Henneberg (* wahrscheinlich 1177 in Henneberg; † vor 1245 bei Kissingen) war ein deutscher Minnesänger, Kreuzfahrer und Klostergründer sowie Graf von Botenlauben (als solcher auch Otto von Botenlauben) aus dem Adelsgeschlecht Henneberg. Otto ist 1197 erstmals urkundlich am Hof von Kaiser Heinrich VI. bezeugt, an dessen Italienzug er teilnahm. Danach fuhr Otto mit dem Kreuzzug Heinrichs VI. ins Heilige Land und machte Karriere im Königreich Jerusalem, wo er es zu Ansehen und Wohlstand brachte und spätestens 1208 Beatrix von Courtenay heiratete, Otto hatte einige Zeit im Orient verbracht und dort die schöne Beatrix kennengelernt.
Nach mehreren vorübergehenden Aufenthalten Ottos in Deutschland ließen beide sich im Jahr 1220 endgültig auf der Burg nieder. Gegenüber dem Rathaus von Bad Kissingen steht auf einem Brunnen seine Skulptur als Minnesänger. Die „Schleiersage“ weiß zu berichten, dass während eines Spazierganges von Beatrix auf der Botenlaube ihr Schleier vom Wind fortgeweht wurde, woraufhin diese nach dem Schleier suchen ließ und gelobte, an seinem Fundort ein Kloster zu errichten. Auf diese Weise gründete das Paar das Kloster Frauenroth, und dort ist noch ihre Grabplatte erhalten. In Anbetracht der Herkunft seiner Frau, die Otto in seinem Minnesang gerne als „Kleinod der Morgenlande“ bezeichnete, gestaltete der Minnesänger die Kemenaten und den Rittersaal möglicherweise noch prächtiger, als es zu seiner Zeit üblich war. Neben der Wartburg war diese Burg zweites Zentrum des Minnesangs in Deutschland, und berühmte Sänger wie Wolfram von Eschenbach oder Walther von der Vogelweide waren gern gesehene Gäste. Otto selbst hat bis heute bekannte Minnesänge verfasst.
Da musste ich doch unbedingt auch diese Burg auf 320 m Höhe besuchen, was aufgrund der steilen Waldwege mit dem Fahrrad nicht ganz leicht war. Aber die wunderbare Aussicht auf Burgruine und Umgebung war doch den Schweiß des Aufstieges wert!
Im Jahr 1234 ging die Burg unter Bischof Hermann I. von Lobdeburg in den Besitz des Hochstifts Würzburg über. Otto und Beatrix sahen sich zum Verkauf der Burg veranlasst, da ihr Sohn, Otto II., 1230/1231 mit seiner Gattin Adelheid dem Deutschen Orden beigetreten war. Otto und Beatrix erhielten durch den Verkauf die finanziellen Mittel zum Unterhalt des Klosters Frauenroth. Otto und Beatrix hatten bis zum Jahr 1242 ein Wohnrecht auf der Burg und zogen sich dann nach Würzburg zurück.
Auf der Rückfahrt durch den Luitpoldpark fiel mir der „Preußensteg“ über die Saale besonders in Auge:
Der Steg spielte eine besondere Rolle während der Schlacht bei Kissingen! Die Schlacht fand während des Deutschen Krieges am 10. Juli 1866 zwischen Preußen und dem VII. Armeekorps der deutschen Bundesarmee statt, das aus bayerischen Truppen bestand. Die Staaten des Deutschen Bundes konnten sich nicht auf eine einheitliche Kriegsführung mit gemeinsamem Schlachtplan einigen. Ihre Armeen wurden deshalb einzeln von den Preußen geschlagen. Nach der Kapitulation der Armee des Königs von Hannover bei Langensalza am 29.6.1866 und der Niederlage der Österreicher bei Königgrätz am 3.7.1866 waren am 10. Juli nun die in Kissingen lagernden Bayern dran. Die hatten alle Brücken über die Saale abgerissen und die steinerne Luitpoldbrücke verbarrikadiert. Auch beim Preußensteg waren die Planken abgerissen, die Stützen aber standen noch. So haben die Preußen alle Tische aus den naheliegenden Villen requiriert und auf die Stützen gelegt. Nun fielen sie den Bayern in den Rücken und siegten nach großen Verlusten in einer zähen Häuserschlacht. Die Preußen verzeichneten 153 Tote und 770 Verwundete; die Bayern hatten 111 Tote und 659 Verwundete, dazu kamen 587 Vermisste und Gefangene.
In der Kureinrichtung konnte ich mich nach dieser anstrengenden Tour im Pool erfrischen. Nachmittags hörten wir Kurkonzert und spazierten gemeinsam durch Altstadt, Gärten und über die großen Brücken!
Für den letzten Tag hatte ich mir den Besuch der Kirchen Bad Kissingens und Umgebung vorgenommen. Da ging es zunächst über den Radweg bis nach Hausen, denn hier wurde der Kardinal Döpfner geboren, und ihm ist in seinem Heimatort ein Museum gewidmet. Er war ja während des kalten Krieges auch Bischof von Berlin, und ich kann mich erinnern, dass er in der DDR-Presse immer als Hartliner dargestellt wurde. Sicher war er das auch, denn er hatte sogar einen Mann exkommuniziert, weil der eine geschiedene Frau geheiratet hatte. In Hausen aber wird sein Andenken geehrt! Zur Erinnerung an den Sohn des Ortes hat die Pfarrei “Heilig-Kreuz Hausen” eine Ausstellung im ehemaligen Prämonstratenserinnenkloster eingerichtet.
Auf der Rückfahrt kam ich an der russisch-orthodoxen Kirche vorbei. Mit den Kuraufenthalten von Zar Alexander II. im Jahre 1864 und 1868 reisten immer mehr russische Gäste in die bekannte Kurstadt. Dies machte den Bau einer russisch-orthodoxen-Kirche unentbehrlich. Am 18. Juli 1901 wurde die zu Ehren der Krönung von Zar Nikolai II. erbaute Kirche eingeweiht und erhielt den Namen des heiligen Sergius von Radonesch. In Russland gilt Radonesch, der von 1319 bis 1392 lebte, als Wundertäter und Lehrer der Dreifaltigkeit. Diese Kirche ist nur zu Gottesdiensten offen und nicht für Besichtigung.
Die wahrscheinlich auf eine Stiftung aus dem Jahre 1282 zurückgehende Marienkapelle ist die älteste Kirche Bad Kissingens. Neben der bemerkenswerten barocken Innenausstattung der ehemaligen Wallfahrtskirche ist der angrenzende Kapellenfriedhof mit seinen kunstvollen Grabdenkmälern besonders sehenswert. Die erste eindeutige urkundliche Bezeugung der Marienkapelle stammt vom 5. Juni 1348.
Die Herz-Jesu-Stadtkirche ist Hauptkirche der katholischen Gemeinde Bad Kissingens. Der Kirchturm des neugotischen Bauwerks aus dem 19. Jahrhundert ist 67 m hoch.
Die Erlöserkirche ist das Gotteshaus der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Bad Kissingens. Der neoromanische Bau ist hier eines der markantesten Gebäude.
Die klassizistische Jakobuskirche am Rathausplatz ist die alte katholische Pfarrkirche Bad Kissingens. Sie fußt auf einem Vorgängerbau, von dem der Turm erhalten ist. Die Bezeichnung “Capella S. Jacobi” vom 30. Mai 1341 ist die erste Erwähnung, die sich auf die Jakobuskirche bezieht. Der Heilige Jakobus, der Namenspatron der Kirche war einer der Apostel. Viele fränkische Kirchen wurden nach ihm benannt.
Damit waren die Erkundungen Bad Kissingens zunächst abgeschlossen. Zum Vatertag fuhren wir im Sonnenschein nach Pyrbaum, wo der Frühschoppen im Cafe Sperrmüll wartete, Am Nachmittag aber war wieder ein Kirchbesuch zu Himmelfahrt angesagt. Mein früherer Mitarbeiter Gunther informierte mich über ein Konzert des von ihm geleiteten Gospelchores in der Philippuskirche Rummelsberg. Es war ein tolles Konzert mit sehr viel Engagement und Gefühl. Aber auch die schöne Kirche mitten in dem Klinikgebiet, wo ich meine Titanhüftgelenke bekam, war eine Überraschung!
Nun kann Pfingsten kommen – mit Kärwabaum und Freibier für die Senioren!