Singapur 2019

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Am 6. März geht es los mit vier großen Koffern und ausreichend Handgepäck. 130 kg kamen auf die Waage: Overlock-Nähmaschine (Oma will für die Kinder nähen), Geschenke, Thüringer Wurstwaren, Schweizer und französischer Käse, viele Sorten Schoko, Spirituosen und Wein, ja sogar 3 Pfund Spargel…

Baldschon saßen wir relaxt in der Lounge vom Flughafen München. Den Nachtflug habenwir nach ausgiebigem Dinner ganz gut verschlafen.  10 698 km waren es!

 Im Flughafen Changi haben wir eine Rekordabfertigung erlebt. Nach der Landung brauchten wir nur 20 Minuten bis zum Ausgang, wo wir Christian umarmen konnten. Lisa ist ja derzeit in Sydney sowohl dienstlich als auch zur medizinischen Behandlung. Immer wieder beeindruckt der wunderschön gestaltete Flughafen.

Ein Minibus von “Uber” konnte unser großes Gepäck gut verkraften – und 50 Minuten nach der Landung standen wir schon in der Sunrise Terrace. Die Mädels warteten bereits an der Einfahrt zur Wohnanlage, und am Küchenfenster waren die Willkommensgrüße für uns besonders lieb gestaltet.              Willkommenwieder zu Hause!!!

Zunächst werden erst mal Geschenke und Mitbringsel ausgepackt. Aber die neuen Ohrringe für Sienna und Alishia machen besondere Freude!  Nun ist es Zeit, sich im Pool zu erfrischen! Christian hat ein sehr bequemes „Wasserbett“angeschafft.

Und schon ist der nächste Morgen da: 8. März, Internationaler Frauentag!

Die Enkelinnen aber unternehmen nach der Schule mit Opa eine Radtour zum Eisessen. Leider haben die Fahrräder alle keinen Rücktritt, und so kann Oma nicht mit.

Sienna zeigt, was beim Eisessen so passieren kann: Hörnchen wachsen aus Stirn & Mund

Bei den Radtouren ums Wohngebiet„Sunrise“ beeindruckt besonders die allgegenwärtige Blumenpracht!

Christian grillt uns Fisch und Rindersteaks auf dem neuen japanischen Grill. Aber die Mädels essen am liebsten deutsche Brezeln. Die gibt es nicht in Singapur!

Na und der Sprung in den Pool ist stets zwischendurch reinste Erholung – für Oma sogar am Abend, wenn alle blau sind, sogar der Pool!

Am Sonntag geht es ins Zentrum zum Großeinkauf, und gegessen wird Tempura.

So geht auch das Wochenende schnell vorbei und Christian ist montags schon wieder auf Dienstreise nach Indien. Zeit für uns, sein Geburtstagsgeschenk einzukaufen: Neue Stühle für die Essecke, denn die alten sind schon ganz schön „verrostet“! Karen empfiehlt uns das IKEA und zwar das, welches in Richtung Flughafen steht. IKEA natürlich wie überall in der Welt – lange Wege durch alle Abteilungen. Aber wir werden fündig und können die Stühle allesamt ins Taxi laden!

Nur müssen sie zuerst noch zusammen gebaut werden und da sind Sienna, Alishia und Karen eine große Hilfe. Für Daddy tun sie alles, und das sogar ganz profihaft!

Am Dienstag geht es nach Vivo City, die große Mall gegenüber von Sentosa Island!

Uns beeindruckt zunächst die schöne Promenade am Meeresarm mit dem Blick auf einige Highlights der Insel. Auf dem Dach gibt es für Kinder sogar eine Tiersafari!

 Im Hafen liegt zufällig eine Aida, womit in der Mall auch deutsche Sprache zu hören ist. Vor dem Südwesteingang steht sogar ein Schneemann, allerdings ziemlich lang und dürr.

Allerdings ist in Vivo City in den Geschäften entweder keine Qualität angesagt, oder die Sachen sind viel zu überteuert. Nett sind aber die vielen Restaurants an der Wasserfront. Wir nehmen einen Japaner, aber mit Meerblick und staunen, dass hier nur mit Touchscreen elektronisch bestellt werden kann. Schmecken tut es aber auch!

Nur Einkaufen konnten wir nichts, denn der Supermarkt der Mall wurde gerade umgebaut. Also kein Wein, kein Bier  – Brot, Milch und Butter aber konnte ich noch im nahegelegenen Convenience Store per Fahrrad holen, aber auch gleich eine ganze Tasche voll Eis für die Schleckermäulchen!

Für den Mittwoch hatten wir uns das Mustafa-Zentrum vorgenommen. Davon hatten wir zu Hause schon mal in einer Reportage gehört, und nun fanden wir es am Ende von Little India. Das Warenhaus besteht aus mehreren Hallen, die zusammengefügt wurden und so mehrere hundert Meter Länge ausmachen. Hier wird auf 5 Ebenen und in 4 langen Gängen alles angeboten, was die Welt zu bieten hat!

Zum Beispiel Schokoladen gibt es etwa 400 m lang in allen 4 Gängen – Vieles bekannt, noch mehr neu, weil es aus anderen Kontinenten kommt. Oder allein die Buttersorten – nicht nur aus den Alpen, Frankreich, Irland oder Dänemark – nein auch aus Australien, Neuseeland, USA, Argentinien oder Südafrika. Beim Obst und Gemüse gab es sogar Sorten, die wir bisher noch nicht kannten. Ein Wahnsinn! Es gibt aber nicht nur Lebensmittel, auch Kleidung, Schuhe, Haushaltswaren, Schuhe, Schreibwaren, Bücher, Optik, Apotheken, Drogerien — einfach komplett Alles.

Natalie hat ein neues Baumwollhauskleid und zwei exotische Hemden für  Opa eingepackt!

Interessant auch, dass alle 100 m Kassen stehen – mittendrin. Man kann überall bezahlen. Die Einkäufe werden jeweils in Tüten gepackt und mit Kabelbinder verschlossen. Beim Ausgang schaut nur ein Security–Mann, ob alle Tüten entsprechend verschlossen sind. Ein tolles Erlebnis!

Nun geht auch die Geburtstagsvorbereitung weiter, mit Kuchenbacken und Pelmeni. Und von den Resten vom Hackfleisch gibt es Omas Klöpse für die Kinder – die machen gleich Kunstwerke draus!

Nun kann das Gebursagskind kommen! Christian ist ja sehr viel auf Dienstreisen, und nun hat er unsere Bräuche übernommen, bringt jeweils ein Souvenir mit aus Indien, Hongkong, Malaysia, Bangladesh, Indonesien: wunderschön verzierte Schalen, Elefanten, Korallen, Buddhas, Rikschas…. Ein richtiges kleines Museum

Aber Christian kommt am Freitag erst am späten Abend aus Indien. Zuvor gehen wir noch ins Esplanade-Theater zum Konzert –Borodin, Prokofjew und Tschaikowski!

Natürlich gibt es rund um die Esplanade viel zu sehen und zu fotografieren! Da bin ich also am Ufer von Marina Bay mit lauter hübschen Damen, und es gibt Kokosnusseis sowie anschließend Sandwiches!!! Die am meisten fotografierten Models sind natürlich Alishia und Sienna – und sie prüfen gleich ihre Fotos im Park vor den Theaterkuppeln.

Aber dann wird es plötzlich feucht, es sprüht aus unterirdischen Düsen –  bei der Hitze des „Sunset“ recht angenehm!

Nun wollen wir doch noch einen Drink nehmen und finden in der Nähe zum Eingang der Konzerthalle eine Whiskybar. Stolz erzählt der Barmann, dass er 300 Sorten Whisky im Angebot hat, aber auch Sprite, Bier und Primitivo. Nur leider schmeckte der Primitivo nicht so, wie wir es gewohnt sind!

Aber nun gehtes los in den Riesensaal für 2 000 Besucher! Und da gibt es eine Neuerung für uns: Wir sitzen erstmals ganz offiziell Backstage!

So können wir dem Dirigenten ins Gesicht und den Musikern auf Schultern schauen!

Eine tolle Leistung gab das Singapore Symphony Orchestra mit dem berühmten Violinsolisten Ray Chen und dem Dirigenten, der für alle drei Darbietungen keine Partitur brauchte aber trotz seiner Korpulenz sehr emotional und lebhaft dirigierte. Tosender Beifall und unendliche Bravorufe dankten es ihm, als er mitten ins Orchester ging!

Eintoller Abend – und erstes Konzert für unsere Enkelinnen, aber auch für Karen, unser nettes, fleißiges Hausmädchen aus Philippinen.

Als wir nach Hause kommen ist Christian auch schon da: es heißt „Happy Birthday“!

Zum Geburtstag aber hat Christian Vaterpflichten: Sienna spielt weit weg im Gelände der britischen Schule Netball (ähnlich Basketball).

Die weitere Pflicht ist dann das Zwei-Fisch-Dinner in Topf und Grill vorbereiten!! Ein leckeres Geburtstagsdinner war es mal wieder!

Im Vorjahr haben wir ja erstmals von den Peranakan erfahren und deren Museum in der Innenstadt besucht. In Singapur hielt die Kultur der Mischlinge aus Briten, Chinesen und Malaien Anfang des 19. Jahrhunderts Einzug. Durch ihren politischen und wirtschaftlichen Erfolg wurden sie hoch angesehen und galten als die Elite der singapurischen Bevölkerung. Die Peranakan genossen ein ebenso hohes Ansehen wie die Briten.

Die Peranakan sind für ihre Anpassungsfähigkeit bekannt. Manche behaupten, dass sie chinesischer sind als die Chinesen, englischer als die Engländer und malaiischer als die Malaien. Die Peranakan haben ihre eigene ausgeprägte Kultur, die eine Kombination aus malaiischen, chinesischen und englischen Einflüssen ist. Auch durch ihre sprachlichen Fähigkeiten zeichnen sich die Peranakan aus. Sie sprechen eine Variante aus Malaiisch, Chinesisch und Englisch. Das Hauptzentrum dieser Kultur befindet sich jedoch in Katong in der Umgebung der Joo Chiat. Dort findet man auch das Juwel der Peranakan, das “Katong Antique House” und seinen Wächter, Peter Wee. Leiderkonnten wir Peter nicht telefonisch erreichen, und so standen wir vor verschlossener Tür. Aber es gibt ja das Internet, und so machen wir die Besichtigung virtuell. Alles im Haus spiegelt die Kultur der Peranakan wieder. Jedes Stück erzählt seine eigene Geschichte – von Möbeln über antikes Porzellangeschirr bis hin zu vielen Familienfotos. Aber nicht nur dieses Haus, das ganze Viertel ist interessant.

 Und so wanderten wir die Joo Chiat entlang mit ihren besonderen bunten Häusern, die das Singapur des 19. Jahrhunderts darstellen. Zum Schutz gegen Überflutung wurden die bunten Villen of auf Sockeln gebaut.

Bald standen wir vor dem Black-Earth-Art-Museum – laut Internet ab 12:00 geöffnet. Es war aber gerade 12:00 Uhr, und die Mitarbeiter verließen das Haus zum Mittagessen. Aber der nette Chef  Ngeng Hee, gab uns eine Sonderführung.

Die Exponate in diesem kleinen Museum sind recht vielfältig – wunder-schöne handgefertigte Möbel, Gemälde von Singapurer Künstlern, verschiedene Gegenstände chinesischer Kunst – wie Stempel für Authentifizierungen, ein seltenes Seitenmusikinstrument und vieles Anderes.

Ein wertvolles Instrument und die Schale gür fie Farbmischung

Besondere Aufmerksamkeit erfreut sich die Kalligrafie – die Kunst des „Schönschreibens“ von Hand (Chirografie) mit Federkiel, Pinsel, Filzstift oder anderen Schreibwerkzeugen. Die Kalligrafie steht im Gegensatz zur Typografie, dem Setzen mit vorgefertigten Formen. In Asien, hauptsächlich im chinesischen Raum, Korea und Japan hat die Kalligrafie immer noch einen hohen Stellenwert im gesellschaftlichen und künstlerischen Leben. Der Schreibakt ist heutzutage oftmals impulsiv, was die Schriftzeichen schwer leserlich, aber umso ausdrucksstärker macht.

Die Zeichen in der Mitte beispielsweise bedeuten den Wunsch nach langem Leben! Schriftstile wie die Grasschrift stellen den eigentlichen Text und seine Lesbarkeit sogar bewusst hinter die kalligraphische Gestaltung zurück, selbst gebildete Chinesen können Grasschriften oft nicht lesen. Sie gelten als Bild, nicht als Text. Ngeng zeigte uns wie die Farben gemischt werden. Eine nette Begegnung war das, und wieder konnten wir etwas lernen! So haben wir nach Chinatown, Kolonialviertel, Little India und Arabstreet auch noch den 5. von einer der Singapurer Ethnien geprägten Bezirk kennengelernt.

Da wir im Vorjahr das Arts Museum wegen Umbaus nicht besuchen konnten, wollten wir es dieses Jahr noch einmal versuchen. Also mit der U-Bahn zu Raffles City. Hier konnten wir an der Information auch unsere per Web bestellten und bezahlten Karten für für die indischen Tänze Chokkanadar Ula im Studio-Theater der Esplanade abholen – sie beschreiben die sieben Erscheinungen des Gottes Shiva.

Die Karten fürs große Konzert in der Esplanade konnte ich schon in Pyrbaum ausdrucken, für diese Vorstellung war das nicht möglich.

Anschließend wanderten wir durch die Gärten von Chimes mit den netten Liegesitzen – ich bereits im neuen exotischen Hemd von Mustafa.

Aber auch in Singapur dauern Umbauten wohl länger: Artmuseum immer noch zu! So besuchten wir das schon 1849 eröffnete Nationalmuseum schräg gegenüber – wieder einmal Eintritt für Schwerbehinderte und Begleitung frei!

Im zweiten Stock staunten wir zunächst über die Glas-Rotunde. Wir stiegen in die Kuppel ein, und schon waren wir in eine märchenhaft-phantasievolle Welt des Waldes eingetaucht.

Dann ging es immer rund bis zum Erdgeschoss herunter mit phantastischen Bildern –hoppelnde Rehe, fliegende Vögel…. und die entsprechenden Laute des Urwaldes!

Unten angekommen waren wir sofort im historischen Teil des Museums –  es begrüßt das Schiff des Lord Raffles, und dahinter gibt es auf der Leinwand bewegliche Bilder vom Leben vor der britischen Inbesitznahme Singapurs 1919.

Weiter geht es durch die Geschichte: als Kronkolonie bis zur Invasion der Japaner 1942, der Rückkehr der Briten und Befreiungskampf bis zur Unabhängigkeit und schließlich die Erfolgsgeschichte Singapurs. Das Pro-Kopf-Bruttosozialprodukt liegt zweifach über dem Deutschlands!

Außerdem bieten die Glasgalerie und der Spiegelsaal wunderschöne Fotomotive!

Der folgende Besuch im nahegelegenen Singapore Plaza brachte eine Überraschung. Nachdem wir uns beim Japaner gesättigt hatten, besuchten wir den Supermarkt, und da fand ich doch im Weinregal “Barolo” für das Spezialangebot von 18 SGD (12 €). An der Kasse dann die Überraschung – nicht 18, sondern 76 SGD. Die netteVerkäuferin war gleich um Aufklärung bemüht, und schnell wurde der Fehler entdeckt. Falsch einsortiert! Aber ich bekam doch meinen Wein für 18 SGD – aber einen Primitivo für normal 35 SGD. Das war mal ein guter Deal, denn der Primitivo war große Klasse!

Diesen Abend genießen wir den Rotwein auf dem Dachgarten bei Vollmond und wohltuender leichter Brise.

Christian reist am nächsten Morgen wieder mal ab – nach Sydney zur Hochzeit eines Freundes. Und wir haben für diesen Tag den Besuch der Deutsch-Europäischen Schule in Singapur geplant. Wir haben ja in vielen Dingen entdecken können, dass Deutschland im Vergleich zu Singapur nur als rückständiges Entwicklungsland erscheint – aber der Besuch der Schule hat alles Bisheriges –Infrastruktur, Digitalisierung…. getoppt.

 Übrigens wäre Oma Natalie beinahe nicht mit in die Schule gekommen. Den Zutritt bekommt man als Besucher nur, wenn man einen Ausweis mit Foto an der Eingangswache hinterlegt. Natalie aber hatte gar keinen Ausweis dabei. Na nach kurzer Diskussion habe  ich eben zwei „Foto-IDs“ hinterlassen – Personalausweis und Führerschein. So konnten wir eben Beide eintreten und kamen aus dem Staunen gar nicht mehr heraus. Sportanlagen, Pools, Spielplätze, Kantine, Gemeinschaftsräume und tolle Klassenräume…. Auf dem Rasen rund der großen Rotunde des Eingangsbereichs übten Kinder gerade auf verschiedenen Instrumenten. Andere hatten schon frei und spielten auf demSpielplatz. Jedes Kind kann hier seine Hobbies in allen Bereichen bedienen. Deutschland armes Vaterland: wir geben lieber mehr Geld für Rüstung als für Bildung aus, wo in der Armee doch eh nichts klappt.

Bald war die Schule zu Ende, und wir konnten mit den Mädels in der Kantine ein Eisessen.

Heute Abend gab es mal Buchholz-Sandwich und Dorschleber in Ein & Zwiebel.

Oma Natalie aber erzieht die Hunde, und die passen auch auf, wenn sie mal schwimmt, damit ja nichts passiert.

Leider hat sich meine Wunde am Fuß verschlechtert. Sie ist ja gleich in den ersten Tagen entstanden, als ich Sandalen trug. Weil der linke Fuß nach der Zehenamputation breiter geworden ist, hat es gerieben. Und nun habe ich einen Infekt. Einen Termin beim Dermatologen aber habe ich hier sofort bekommen. Wieder staunt man, was in Singapur alles klappt. Das Ärztehaus (links) mit Klinik gleich rechts daneben ist einfach super. Im großen Eingangsbereich steht schon ein Helfer bereit, der hilft, den richtigen Weg zu finden! Hier wird sogar Piano gespielt, und eine Apotheke ist auch integriert.

Na dann das Wartezimmer! Nur eine Frau war vor mir, und nach zehn Minuten war ich schon dran – obwohl eingeschoben. Nach mir waren zwei Patienten im Wartezimmer. Organisation ist eben alles, und Kaffee gibt es auch noch gratis. Aber die Rechnungen sind auch nicht gerade zimperlich!

Nun wurde ich erst einmal gut verarztet und konnte Salben, Antibiotika sowie Verbandszeug gleich mitnehmen.

So konnten wir etwas beruhigter zum Studiotheater der Esplanade fahren und die indischen Tempeltänze erleben zu Ehren des Gottes Shiva in Verbindung mit der Entwicklung des Mädchens bis zur reifen Frau..

Das Studiotheater ist das kleinste von den Theatern der Esplanade mit nur 200 Plätzen –Konzerthalle 2 000, Theatersaal 1 500. Auf der Freilichtbühne vor der Esplanade begann bereits das allabendliche Open-Air-Konzert, und vor dem Studiotheater auf Ebene 4 trudelten die ersten Besucher der Vorstellung ein – etwa 90 % waren Inder, die Frauen in ihren farbenfrohen, reich bestickten Gewändern, behängt mit jeder Menge Schmuck!

 Tänze und Musik waren phantastisch mit viel Pathos im Gesicht, und beeindruckenden Hand-sowie Fingerbewegungen. Die Frauen tanzten barfuß und hatten Schellen an den Gelenken. Jeder Tanzschritt konnte so mittels Schellenklang unterstrichen werden. Die siebenErscheinungen des Gottes Shiva wurden in Verbindung mit den Stadien der Fraulichkeit dargestellt – vom Kind zur reifen Frau.

Im Anschluss an diese begeisternde Vorstellung stellten sich die Tänzerinnen dem Publikum zum Gespräch. Ich übte mit der kleinen Kinddarstellerin auch die Fingerspreizung. Ein tolles Erlebnis.

Und das Erlebnis fand seine Fortsetzung auf dem Dachgarten der Esplanade mit phantastischen Aussichten. Auch Christians Bank hatten wir dabei mit gelbem Pfeil im Visier!

Unten auf der Uferpromenade konnten wir die Besichtigung noch fortsetzen!

Ein tolles Leben herrscht da spätabends im Zentrum von Singapur. Auch die Sightseeing-Boote kreuzen noch in die lange Nacht hinein durch die Marina Bay.

Am Wochenende haben die Kinder frei, wobei aber Alishia Termin beim Physiotherapeuten hat. Ansonsten passt Oma aber auf, dass nicht zu viel am Computer gespielt wird. Opa ist also für Spiele ohne Laptop zuständig, Oma für Shopping und Poolspiele.

Ansonsten ist Alishia mit dem Hamster sowie Malen beschäftigt. Schön macht sie das!

Sienna aber näht sich einen Rock ganz allein und ist gern mit Rollschuhfahren sowie im Pool aktiv – einschließlich Wassermelone im Wasser.

Eigentlich dachten wir einen Ausflug zu den Japanischen und Chinesischen Gärten zu unternehmen mit anschließendem Besuch der großen Outlet-Mall IMM.  Doch die Mädels hatten andere Vorstellungen, wollten unbedingt auf die Orchard Road und lenkten die Oma ganz zielbewusst zu einer Eiskonditorei, wo man sein Eis selbst kreieren kann. Wie Christian später erzählte, ist diese Eisdiele Favorit der Mädels, und so war es klar, dass der Ausflug nur dort enden konnte!

Am Abend sollte Daddy wieder aus Sydney eintreffen. Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus – heute ein Bild vom Sonnenuntergang bei der Landung in Singapur.Da konnten die Mädels nun gar nicht einschlafen, liefen sogar im Schlafanzug zum Eingangstor der Wohnanlage, den Vater zu empfangen. Sienna hat auch gleich den obligatorischen Gin Tonic gemixt!

Auch die Hunde sind froh, dass der Hausherr wieder da ist.

Nun ist es Zeit, dass wir unseren Abstecher nach Kambodscha unternehmen, aber pünktlich zu Christians Geburtstagsparty sind wir mit einem Strauß Lotusblüten wieder da.

 Christianhat sich mit dem Lammbraten und den Rippchen vom Grill wieder selbst übertroffen. Aber auch der Kaviar ging schnell weg und die vielen kleinen anderen Snacks. Christians lustige Arbeitskollegin hatte dieses Mal pinke Haarfarbe und einen Mann dabei. Auch zwei deutsche Gäste waren da: Ehepartner von Arbeitskolleginnen. Singapur international

Noch in der Nacht bricht Karen zu ihrem Urlaub in die Heimat auf, und Chris reist am  frühen Morgen wieder mal nach Dhaka. Sienna bereitet sich auf das Schülercamp vor. Alishia aber ist etwas kränklich, kann nicht mit. Wir aber haben uns die letzten 2 Tage ein Hotel im Zentrum über SecretEscape gewählt – das Yotel direkt an der Orchard Road  auf Basis der bisher exzellenten Erfahrung. AlsoTschüß Lisa und Alishia – auf zum Yotel.

Aber als wir ankamen, war das doch ein Kulturschock! Die hässlich-karge Empfangshalle mit Automaten zum Einchecken. Die zwei Damen an einem Desk sind nur für Information zuständig, helfen uns aber beim Einchecken und Gepäcktransport. Ich habe natürlich gefragt, wo die richtige Rezeption mit Lobby und Bar sei – aber das war es!

In der Etage sind in langen freudlosen Gängen keine Zimmer – sondern “Kabinen” aneinandergereiht. Man könnte auch sagen „Käfige“. Den extra bezahlten Panoramablick können wir nur vom Klo aus wahrnehmen. Es gibt weder Stuhl noch Schreibtisch noch Schrank, und das Bett ist an die Wand geklatscht, natürlich ohne Nachttisch oder Ablage. Dakann man nur sagen, „Take it easy“. Bis zum mich behandelnden Ärztehaus ist es von hier aus nur ein Katzensprung, und ringsum pulsiert das Leben. Auch das Frühstück ist recht ordentlich. Das also zu den positiven Seiten

Wir hatten uns vorgenommen, die großen Gewächshallen in den Gardens by the Bay zu besichtigen, und auch ein Besuch von Chinatown war zum Abschluss angesagt.

Die Gardens by the Bay mit ihren Super-Bäumen wurden ja schon im Bericht 2018 ausgiebig beschrieben. Aber das Blütenmeer in der einen und der Regenwald in der anderen Halle waren noch nicht erkundet. Und so tauchten wir ein in die wunderschöne Pracht der Flora verschiedener Kontinente. Lassen wir die Bilder sprechen – im  Blütendom mit 1,2 ha Fläche:

Und nun sind wir im Cloud Forest „Wolkenwald oder Regenwald“ mit seinem 42 m hohen Wolkenberg von dem über 35 m Höhe der erfrischende Wasserfall rauscht.

Man kann mit dem Lift ganz nach oben in 50 m fahren und den Rundblick genießen oder aber den Rundweg wandern und die Dschungelflora näher anschauen. Alle Berühmtheiten der Marina Bay vom Riesenrad über die Super Trees bis zum Sands Hotel sind hier zu sehen. Im Hafen liegt heute ein MSC-Kreuzfahrtschiff.

Phantastische Anlagen sind das, und unten wartet ein Shuttle, der uns zum Sands Hotel  bringt.

Eigentlich wollten wir mal dieses Hotel ausprobieren, aber dann schreckte uns doch der Preis von 500 € pro Nacht mit Frühstück ab. Ein Late-Check-Out (19:00) kostet auch den gesamten Tagespreis von 400 € (ohne Frühstück). Das wäre ja eine komplette Kreuzfahrt! Aber im Cafe am unterirdischen „Canale Grande“ haben wir uns dafür mal ziemlich überteuerte Erfrischungen geleistet.

Der letzte Tag begann mit überstürzter Schlüsselsuche für Automund Haus, aber dann konnten wir beruhigt noch einmal Chinatown besuchen, den Tempel und die Marktstraßen.

Noch einmal duschen im Hotel, und ab ging es zum Airport Changi, wo wieder die Abfertigung ruhig und stressfrei ablief. Nach gutem Schlaf landeten wir 1 h verspätet. Nur in München war der Weg zur Gepäckausgabe so kompliziert, weit und ungenau ausgezeichnet, dass man sich wieder wie zu Hause im deutschen Entwicklungsland fühlen konnte.

Pünktlich um 10:00 lag ich bald schon im Klinikzimmer zur Behandlung meiner Wunde und war sehr glücklich, dass wir trotz Handicap die Reise so phatastisch erleben konnten. Der nun gelegte Bypass zur Arterie übers ganze linke Bein wird unseren nächsten Reisen mehr Sicherheit geben!